Das Kleiderstüberl in Langenbach ist in den vergangenen zehn Jahren richtig aufgeblüht. Die Erfolgsgeschichte hat auch dazu beigetragen, dass der Name des Trägervereins geändert wurde.
Langenbach – „Wir sind startklar für den goldenen Herbst“, sagt Ulrike Reichelt und sieht sich im Kleiderstüberl an der Bahnhofstraße in Langenbach um. Gut sortiert und sehr übersichtlich liegen Pullover, Shirts, Hosen, Schuhe und vieles mehr in den Regalen – in allen möglichen Farben und Größen. Hemden, Blusen, Jacken, Lederhosen und Dirndl hängen fein-säuberlich an den Kleiderständern. Mützen, Schals, Tücher und Handschuhe sind in durchsichtigen Kisten gepackt. „Es kann wieder losgehen“, freut sie sich – der Saisonwechsel ist vollzogen, die Sommerpause vorbei. Am Donnerstag, 18. September, startet das Kleiderstüberl-Team in eine neue Saison.
Der Umzug hat sich ausgezahlt
In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Kleiderstüberl ziemlich gemausert: Als es im Februar 2016 im Dachgeschoß des Rathauses eröffnet worden ist, war es in erster Linie für Geflüchtete eine beliebte Adresse. In der Kleiderkammer, wie die Einrichtung damals noch hieß, gab‘s getragene, gut erhaltene Kleidung zum kleinen Preis. Doch irgendwann war klar, dass das Dachgeschoß keine Dauerlösung ist: „Die Räume im zweiten Stock waren zu klein und außerdem nicht barrierefrei“, erinnert sich Ulrike Reichelt, die zusammen mit Ursula Wadenstorfer Sprecherin des 20-köpfigen Teams ist. Schließlich bekam man das Angebot, den Second-Hand-Laden in den ehemaligen Räumen der Freisinger Bank, also direkt im Ortszentrum, zu eröffnen – inklusive Benutzung der Möbel. Ein Angebot, das das Team sehr gerne angenommen hat.
Die zentralen und freundlichen Räume sind der Grund, dass sich das Kleiderstüberl seither bei Jung und Alt noch größerer Beliebtheit erfreut, und das längst nicht mehr nur bei Bedürftigen: Viele Bürger spenden ihre Kleidung, andere wiederum kaufen regelmäßig und gerne ein. Dadurch konnte das Team in den vergangene zehn Jahren gut 25 000 Euro für den guten Zweck spenden – vorwiegend Vereine und Einrichtungen in der Gemeinde.
Neuer Name für Essbares Langenbach
Mit dem Kleiderstüberl leisten die Ehrenamtlichen einen wichtigen Beitrag zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass das Kleiderstüberl im Frühjahr 2022 in den Verein „Essbares Langenbach“ integriert wurde und somit auch rechtlich auf gesunden Beinen steht. Mehr noch: Um den beiden Sparten des Vereins – nachhaltiges Gärtnern und Second-Hand-Kleidung – auch namentlich gerecht zu werden, wurde der Vereinsname geändert. Nach längerer Namenssuche und einem spontanen Vorschlag von Ursula Huber heißt der Verein nun „Klamotte und Karotte“, berichtet Verena Juranowitsch auf FT-Nachfrage. Was noch fehlt: „Wir müssen noch zum Notar und die Namensänderung offiziell eintragen lassen.“ Außerdem werde man die Homepage aktualisieren und möglicherweise ein neues Logo erstellen, kündigt Juranowitsch an.
Unterdessen geht‘s am Donnerstag, 18. September, wieder los im Kleiderstüberl: Immer donnerstags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 12 Uhr hat der Second-Hand-Laden geöffnet. Dann ist das Stüberl wieder regelmäßig „ein Treffpunkt für jeden, der Kleidung mit Geschichte kaufen möchte“, wie Ulrike Reichelt sagt – „hochwertige Sachen für Minipreise“. Mit diesem Angebot liege man „absolut im Trend“. Second-Hand-Ware sei absolut „in“, ist Ulrike Reichelt überzeugt.
Zehnter Geburtstag wird gefeiert
Im Februar 2026 feiert das Kleiderstüberl zehnjähriges Bestehen. Und auch wenn es noch keine konkreten Pläne für das Jubiläum gibt: „Es wird in jedem Fall gefeiert“, kündigt Ulrike Reichelt an.