Zurückgelassen im Betonbecken – Frankreichs letzte Orcas kämpfen ums Überleben
Zerfallene Becken. Grüner Schleim. Zwei Orcas treiben im Kreis – allein, vergessen, dem Tod geweiht. Was wie ein dystopischer Film klingt, ist Realität im Marineland Antibes. Frankreichs letzter Delfinpark wurde geschlossen – doch die Tiere blieben zurück. Seit der Schließung im Januar 2025 schwimmen dort Frankreichs letzte Orcas in verfallenden Becken: die 23-jährige Wikie und ihr elfjähriger Sohn Keijo.
Videoaufnahmen zeigen die verlassenen Orcas in Frankreich
Aktivisten der Organisation „Tidebreakers“ haben Luftaufnahmen veröffentlicht, die den desolaten Zustand dokumentieren. Ein benachbartes Becken ist nur halb mit Wasser gefüllt, das Hauptbecken rostet und gammelt. „Das Becken stellt eine akute Gefahr dar“, warnt Marketa Schusterova von Tidebreakers im Interview mit dem britischen Mirror. „Es wird nicht gereinigt und fällt auseinander. Die Wasserqualität kann zu Krankheiten führen – im schlimmsten Fall müssen die Tiere eingeschläfert werden.“
Hoffnung auf Rettung schwindet
Ein geplanter Umzug in den Meereszoo Loro Parque auf Teneriffa scheiterte: Das neue Becken erfüllt nicht die Mindeststandards. Auch andere Optionen blieben bislang unrealisiert.
Ein möglicher Ausweg liegt 5000 Kilometer entfernt: eine Bucht in Nova Scotia, Kanada. Dort will das Whale Sanctuary Project ein Schutzgebiet errichten – doch es ist noch nicht fertig. Die Orcas könnten sterben, bevor das Projekt überhaupt beginnt, so Tidebreakers.