Streik-Ticker - Private Bahngesellschaft akzeptiert GDL-Forderung nach 35-Stunden-Woche
Bahnen fahren nach GDL-Streik wieder planmäßig
Samstag, 13. Januar, 14.07 Uhr: Nach dem dreitägigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL sind Regional- und Fernverkehrszüge auch in Niedersachsen und Bremen wieder nach dem normalen Fahrplan unterwegs. „Es ist alles planmäßig angelaufen“, sagte ein Bahnsprecher am Samstagmorgen auf Anfrage. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte den Personenverkehr der Bahn von Mittwochmorgen bis Freitagabend bundesweit bestreikt und so für Tausende Zugausfälle gesorgt. Nach dem Ende des Arbeitskampfes war die Bahn zunächst weiter gemäß eines Notfahrplans unterwegs, um einen reibungslosen Betriebsstart am Samstagmorgen vorzubereiten.
Bei den Bahnen, die zum Konzern Transdev gehören, also der Nordwestbahn und der S-Bahn Hannover, war der planmäßige Verkehr nach dem Lokführerstreik bereits am Freitagmittag wieder angelaufen. Die GDL hatte den Streik bei den beiden regionalen Anbietern um 12 Uhr vorzeitig beendet, nachdem Transdev ein neues Tarifangebot vorgelegt hatte. Am Montag soll darüber verhandelt werden.
Neue Tarifverhandlungen zwischen der Bahn und der GDL sind weiterhin nicht in Sicht. „Nach Abschluss dieser Streikmaßnahmen lassen wir dem Unternehmen ein Stück weit Zeit, um zur Besinnung zu kommen“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitagabend in Berlin. „Tun sie das nicht, wird die nächste Arbeitskampfmaßnahme folgen. Sie wird länger sein und sie wird das Unternehmen noch härter treffen.“
GDL und Transdev kehren an Verhandlungstisch zurück
11.00 Uhr: Nach Informationen von RTL/ntv ist die private Eisenbahngesellschaft Transdev offenbar bereit, mit der GDL wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Transdev soll die Forderung der GDL nach einer 35-Stundenwoche bei vollen Lohnausgleich akzeptiert haben. GDL-Chef Claus Weselsky: „Weil Transdev die Forderungen akzeptiert hat, kehren wir an den Verhandlungstisch zurück.“ Am kommenden Montag soll es Gespräche geben. Daher wird die GDL den Streik bei Transdev heute vorzeitig um 12:00 Uhr beenden.
Lokführerstreik endet bei S-Bahn Hannover früher als erwartet
Freitag, 12. Januar, 08.18 Uhr: Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) endet für die S-Bahn Hannover früher als erwartet. Die Transdev-Gruppe als Muttergesellschaft der S-Bahn Hannover habe ein neues Angebot vorgelegt und damit die Rückkehr an den Verhandlungstisch und das Ende der Warnstreiks ab Freitagmittag erreicht, teilte das Unternehmen mit. Die Tarifverhandlungen sollten am Montag fortgesetzt werden. Die streikbedingten Einschränkungen sollten so gering wie möglich gehalten werden, aber auch nach dem Streikende ab 12.00 Uhr seien Verspätungen möglich. Details zu dem Angebot wurden nicht genannt.
Der Streik der GDL, der auch den Güterverkehr umfasst, soll bei der Deutschen Bahn bis Freitag um 18.00 Uhr dauern. Es ist der dritte und bisher längste Ausstand im Tarifstreit mit der Bahn. Im Dezember hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder per Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen lassen. Rund 97 Prozent der Teilnehmer sprachen sich dafür aus. Seither sind längere Streiks möglich.
Bei der Deutschen Bahn kommt es auch am Freitag zu starken Beeinträchtigungen im bundesweiten Bahnverkehr. Der Notfahrplan laufe auch am dritten Streiktag stabil, sagte eine Bahnsprecherin. Die Vorbereitungen für den Wiederanlauf nach Streikende liefen.
Zuvor hatte der Streik den Zugverkehr auch in Niedersachsen und Bremen beeinträchtigt. Der Notfahrplan der Deutschen Bahn sichert den Angaben zufolge nur ein begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr. In und um Hannover fuhren nahezu keine S-Bahnen mehr.
Freitag letzter Streiktag bei der Bahn - Beeinträchtigungen bis in den Samstag
19.48 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL geht am Freitag in den dritten und vorerst letzten Tag. Noch bis Freitagabend 18.00 Uhr will die Gewerkschaft den Zugverkehr der Deutschen Bahn bestreiken. Nach Angaben der Bahn kann es aber bis zum Ende des Tages zu Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr kommen.
Erst mit Betriebsstart am Samstagmorgen soll der Zugverkehr laut einer Bahnsprecherin wieder wie gewohnt laufen. Teils können im Nah- und S-Bahnverkehr bereits unmittelbar nach Streikende wieder mehr Züge fahren, hieß es.
Die GDL hatte den Streik im Personenverkehr am Mittwochmorgen begonnen, im Güterverkehr wird seit Dienstagabend gestreikt. Die Gewerkschaft will mit dem Arbeitskampf den Druck auf die Bahn erhöhen, um im Tarifkonflikt mit dem Konzern eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich zu erreichen. Die Bahn lehnt das bisher strikt ab.
Ob der Streik den Tarifkonflikt voranbringen wird, ist bisher offen. Termine für neue Verhandlungen gab es zunächst nicht. GDL-Chef Claus Weselsky hat bereits angekündigt, dass er schnell zum nächsten Streik aufrufen werde, sollte die Bahn kein neues Tarifangebot vorlegen.
„Weselsky-Spiele beenden“: Palmer wütet wegen Bahn-Streik und stellt harte Forderung
11.13 Uhr: Seit Mittwoch streiken die Lokführer und legen den Bahnverkehr weitestgehend lahm. Es gibt viel Unmut über den Ausstand. Tübingens Oberbürgermeister fordert jetzt gar die Verbeamtung der Lokführer, um die GDL auszubremsen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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