„Schongauer Jammer-Wessis und Weilheimer Besser-Ossis“: „Die Partei“ stellt Kandidaten für Landratswahl auf

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Glückwunsch zur Wahl: der „Partei“-Landesvorsitzende Roland Kronbauer (l.) mit Landratskandidat Jörg von Rohland. © Boris Forstner

Jörg von Rohland will als Landratskandidat für die Satire-Partei „Die Partei“ bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr antreten. Das Wahlprogramm wartet dabei mit durchaus skurrilen Forderungen auf.

Landkreis – Wenn der Kreisvorsitzende die Gäste mit einer Halben Bier in der Hand zur Landrats-Aufstellungsversammlung empfängt, ist klar: Das ist keine normale Veranstaltung. Tatsächlich machte die Satire-Partei „Die Partei“ ihrem Ruf am Donnerstag in der Weilheimer Hofbühne alle Ehre: Es ging von einer Absurdität zur nächsten.

Sogar der als „Landespapa“ titulierte Bayern-Vorsitzende Roland Kronbauer gab sich die Ehre, und das war auch gut so: Ohne ihn wären die in Wahl-Formalien völlig unbeleckten Mitglieder des Kreisverbands bei ihrer ersten Aufstellungsversammlung hoffnungslos verloren gewesen. So aber lief der Abend geordnet ab – soweit man bei einer Partei wie „Die Partei“ davon reden kann. Denn das Wahlprogramm, das der Kreisvorsitzende Jörg von Rohland aus Weilheim vorstellte, sah als zentrales Thema die Wieder-Trennung des Landkreises in Schongau und Weilheim vor. „Die Zwangsvereinigung vor 50 Jahren war ein Riesen-Fehler, die Schongauer Jammer-Wessis und Weilheimer Besser-Ossis passen nicht zusammen“, so von Rohland mit ernster Miene.

Kandidat braucht fast 400 Unterschriften

Die Krankenhäuser und Landratsamts-Standorte an einen „gierigen Investor“ verkaufen, Weilheims Verkehrsproblem mit einer Brücke lösen, die durch ein zu bauendes Landratsamt-Hochhaus mit Penthouse für den „Partei“-Landrat führt, ein Bällebad in der Mitte jedes Kreisverkehrs und ein goldener Mops als neues Wahrzeichen für Weilheim – in diesem Stil ging es weiter.

Bei der Kandidatenkür bekam von Rohland spontan durch Achim Winkler sogar noch einen Gegenkandidaten, der Habacher plädierte durchaus ernst für mehr Anbau von Nutz-Hanf, wollte aber eigener Aussage nach lieber Bürgermeister seiner Heimatgemeinde werden. Die sechs Wahlberechtigten wählten schließlich von Rohland mit 5:1 Stimmen zu ihrem Landratskandidaten. Jetzt steht noch der größte Schritt an, nämlich fast 400 Unterschriften sammeln, um überhaupt zugelassen zu werden. Helfen soll dabei der frühere Wessobrunner Bürgermeister und IG Metall-Gewerkschaftssekretär Helmut Dinter, der zwar kein Mitglied ist, die Partei aber unterstützen will.

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