Mega-Mure in Österreich: Steine schlagen direkt vor filmendem Passanten ein – Anwohner sieht „schwarze Wolken“
In Niederösterreich filmt ein Fußgänger zufällig einen Murenabgang und rettet sich zugleich in letzter Sekunde. Die Straße ist vorerst nicht befahrbar.
Melk – Es beginnt mit einem Rumpeln, das immer mehr an Intensität und Lautstärke gewinnt. Dann sind zwischen den Bäumen und Büschen die ersten Staubwolken zu sehen, ehe Gesteinsbrocken um Gesteinsbrocken durch das Grün poltert und auf die danebengelegene Straße kracht.
Noch während weiteres Gestein folgt, nimmt der filmende Augenzeuge seine Füße in die Hand und bringt sich in Sicherheit. Denn auch dem Fußgänger ist bewusst, dass er sich in diesem Moment in unmittelbarer Gefahr befindet. Sogar den kurzen Sprint hält der Mann per Video fest, inklusive verwackelter Bilder.

Murenabgang im Video: Straße in Österreich wohl für Wochen gesperrt
Nur wenige Meter entfernt bricht sich ein Murenabgang Bahn, der für eine längere Sperrung sorgt. Darüber berichtet unter anderem der ORF. Demnach hatte das Naturschauspiel zur Folge, dass die B33 in der Gemeinde Schönbühel-Aggsbach im niederösterreichischen Bezirk Melk gesperrt werden musste. Die Straße war erst im März Opfer eines Felssturzes geworden. Ähnliche Fälle gab es im vergangenen Dezember an der Grenze zwischen Österreich und Italien sowie im März an einer Uferstraße am Gardasee.
Gegen 12.30 Uhr sei der Funkspruch am Montag (3. Juni) bei der zuständigen Polizei eingegangen. Es heißt, sowohl die Einsatzkräfte als auch der ORF-Verkehrsservice gehen davon aus, dass die Straße mindestens mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen nicht befahrbar sein wird.
Bei meinbezirk.at befürchtet Feuerwehrkommandant Markus Kaufmann unter Verweis auf die Straßenmeisterei sogar eine monatelange Sperre. Laut den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) wird der Verkehr über die Bundesstraße 3 umgeleitet.
Murenabgang in Niederösterreich: „Plötzlich gab es einen riesigen Krach“
Fotos zeigen das Ausmaß des Felssturzes. Das Gestein türmt sich mehrere Meter hoch auf dem Asphalt auf, dazwischen liegen mitgerissene Bäume und Wurzelwerk. Es soll niemand durch den Murenabgang selbst verletzt worden sein, allerdings ist eine Radfahrerin laut Kronenzeitung in ein Klinikum gebracht worden. Die Verletzungen unbestimmten Grades zog sie sich nach ersten Erkenntnissen aber zu, als sie offenbar vor Schreck vom Rad stürzte, nachdem sie dieses bereits zum Stehen gebracht hatte.
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In dem Boulevardblatt berichtet ein Anwohner: „Wir saßen gerade auf der Terrasse, als es plötzlich einen riesigen Krach gab. Dann zogen schwarze Wolken über die Donau hinweg.“ Ein Unternehmer wird in dem Artikel so zitiert: „Meine Mitarbeiterin hat es gerade noch geschafft, mit ihrem Rad vor dem Felssturz abzubremsen. Sie hatte riesiges Glück. Das ist ja völlig irre.“
Wirtesprecher Mario Pulker forderte derweil eine rasche Lösung: „Da muss jetzt schnell etwas passieren – gerade zu Beginn der Saison ist die Hauptzufahrtsstraße in die Region blockiert.“ Das wäre natürlich schlecht fürs Geschäft.

Murenabgang sorgt für Straßensperrung: „Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität“
Derweil berichtet der ORF, dass laut der Straßenmeisterei die ersten kleineren Felsbrocken bereits am Vormittag auf die Fahrbahn gestürzt sind. Daraufhin sei die Fahrbahn vorsorglich gesperrt worden. Straßenmeistereisprecher Gerhard Fichtinger erklärte: „Es handelt sich hier um ein geologisch sehr schwieriges Gebiet, wir sind hier sehr sensibel.“ Die Lage werde nun mit einem Landesgeologen bewertet.
Niederösterreichs stellvertretender Landeshauptmann Stephan Pernkopf sagte dem Kurier, der Hang würde untersucht und gesichert. „Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität, danach gilt es, die Verkehrswege wieder schnellstmöglich freizumachen“, ergänzte der ÖVP-Politiker. (mg)