Gemeinsam mit der MAN will Karlsfeld Geothermie nutzen
Die Gemeinde Karlsfeld und MAN wollen ein Wärmeprojekt starten: Heißes Wasser soll aus 2000 Metern Tiefe geholt werden.
Karlsfeld – Fördert Karlsfeld in einer bislang noch nie dagewesenen Gemeinschaft mit dem Bus- und Lastwagenhersteller MAN Truck & Bus SE das „bayerische Erdöl“, das heiße Wasser aus 2000 Metern Tiefe, und wärmt damit nicht nur Fabrikhallen und Konzern-Büros, sondern auch Teile der benachbarten Gemeinde Karlsfeld? Mit der jüngsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag wurden zumindest entscheidende Schritte in die Richtung eines solchen gemeinsamen Geothermie-Projekts getan.
Es wäre ein bisher einmaliger Wärmeverbund
Warum will MAN in diesem bisher einmaligen Wärmeverbund ausgerechnet mit der Gemeinde Karlsfeld zusammenarbeiten? Schon vor 20 Jahren hatte die sich mit Geothermie beschäftigt, aber dann wegen des hohen finanziellen Risikos bei der Wasser-Such-Bohrung Abstand genommen. Statt dessen entschieden sich Gemeindeväter und -mütter fürs bestehende, meist holzbefeuerte Blockheizkraftwerk mit 30 Gigawattstunden (GWh) und ein derzeit 15 Kilometer langes Fernwärmenetz. Daran sind 30 Prozent Karlsfelds, darunter alle großen öffentlichen Gebäude und Schulen, angeschlossen.
Dieses Knowhow kommt der Gemeinde nun als eventueller Partner zugute. „Ich könnte mir MAN gut als Partner vorstellen“, sagte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) in der Sitzung. MAN möchte laut Benedikt Nesselhauf, Referent Public Affairs & Reputation, die mit Gas beheizten Werkhallen und Büros bei einem Wärmebedarf von bis zu 50 GWh auf die nachhaltige Geothermie umstellen. Für dieses Projekt hatte sich MAN die bergrechtlichen Erlaubnisfelder Karlsfeld-Ost und den Claim Karlsfeld-Nord gesichert.
Wenn alle Genehmigungen im Herbst vorlägen, könnte laut Geothermie-Fachmann Christian Nolte dort die Bohrung 2025 beginnen. Verknüpfen ließe sich das Karlsfelder Fernwärmenetz mit der Geothermie von MAN schon im Sommer 2026. Die Gemeinderäte äußerten sich positiv zu dem möglichen Gemeinschaftsprojekt. Erst müsse aber die Technik geklärt und dann über ein Betreibermodell gesprochen werden, meinte der Leiter der Gemeindewerke, Martin Eberle.
rds
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