Tödliches Virus mit Rekord-Ausbruch: Dengue-Fälle steigen rasant – Zahlreiche Urlaubsländer betroffen
Die Asiatische Tigermücke, Überträger des Dengue-Fiebers, findet zunehmend ihren Weg nach Europa. Experten warnen angesichts der Urlaubssaison vor Infektionen.
München – Obwohl das Dengue-Fieber oft als typische Tropenkrankheit bezeichnet wird, ist es längst nicht mehr nur auf südlichere Regionen beschränkt. Die Überträger des sogenannten „Knochenbrecherfiebers“ breiten sich immer weiter aus – inzwischen fühlt sich die Asiatische Tigermücke auch in Europa wohl. Zudem wird das Dengue-Virus durch Reisende nach Deutschland eingeschleppt.
Dengue-Fälle häufen sich weltweit – Rekord-Ausbruch in Brasilien
Die Zahl der Fälle weltweit nimmt derzeit stark zu, wie das Tropeninstitut informiert. Beispiele dafür sind die indonesische Insel Bali oder Brasilien, wo Ende März 2024 der größte und schwerste Ausbruch der Geschichte verzeichnet wurde. Laut dem nationalen Gesundheitsministerium wurden seit Beginn des Jahres in dem südamerikanischen Land 1,9 Millionen Dengue-Virus-Infektionen registriert.
Die starken Regenfälle und hohen Temperaturen der letzten Monate könnten für den Anstieg verantwortlich sein. Unter diesen Bedingungen kann sich die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) besonders gut entwickeln. Der Klimawandel trägt ebenfalls zur Ausbreitung der Insekten in europäischen Ländern bei.

Krisenfrühwarndienst schlägt im Süden Europas wegen Dengue Alarm
Der Krisenfrühwarndienst A3M befürchtet bereits mehr „autochthone Infektionen“ mit dem tödlichen Virus und ruft zur besonderen Wachsamkeit auf. „Die Situation in Südeuropa ist durchaus besorgniserregend“, sagte A3M-Analyst Marcel Conrad gegenüber dem Tourismusportal fvw.de. „Das Zusammentreffen der Überträgermücke, ausreichender Virusträger in der Bevölkerung und geeigneter klimatischer Bedingungen schafft ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Dengue-Fieber.“
Was sind autochthone Infektionen?
Dabei handelt es sich um Infektionen, die außerhalb einer für die Übertragung typischen Region stattfinden. Der Erreger, hier das Dengue-Virus, ist eigentlich in tropischen Ländern, wie Brasilien oder Südostasien beheimatet.
Quelle: RKI
Der WHO zufolge, kommt es vor allem in beliebten Urlaubsländern wie Kroatien, Portugal, Spanien, Frankreich und Italien immer wieder zu Dengue-Ausbrüchen. Im vergangenen Jahr wurden in Italien 82 Fälle gemeldet, und damit die höchste Zahl in ganz Europa.
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Europa meldet regelmäßig neue Infektionen – was ist Dengue?
Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass das Dengue-Virus „weltweit das am häufigsten auftretende durch Stechmücken übertragene humanpathogene Virus.“ ist. „Humanpathogen“ bedeutet, dass der Erreger eine Krankheit bei Menschen auslösen kann. Die Krankheit äußert sich hauptsächlich mit Grippe-Symptomen, die etwa drei bis 15 Tage nach dem Stich einer infizierten Asiatischen Tigermücke auftreten.
- Plötzliches Fieber
- Schüttelfrost
- Starke Kopf-, Glieder-, Gelenk- und Bauchschmerzen
- Hautausschlag
- Geschwollene Lymphknoten
Quelle: MSD Manual
Laut RKI kann Dengue jedoch auch tödlich verlaufen, insbesondere nach einer zweiten Infektion. Betroffene leiden unter anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, inneren Blutungen, plötzlichem Blutdruckabfall und Schock. Daher wird nach einer überstandenen Erstinfektion oft eine Impfung gegen das Dengue-Fieber empfohlen.
Wie schützt man sich am besten vor einer Dengue-Infektion?
Um sich vor einem Stich der Asiatischen Tigermücke zu schützen, die neben dem Dengue-Fieber auch weitere gefährliche Krankheiten übertragen kann, sollten sowohl Einheimische als auch Reisende während der Urlaubssaison konsequent und regelmäßig Mückenschutz verwenden.
In besonders gefährdeten Gebieten sollte im Freien lange Kleidung getragen werden. In klimatisierten Räumen ist das Risiko einer Dengue-Infektion deutlich geringer, da diese von den Stechmücken laut RKI gemieden werden.
Die Asiatische Tigermücke breitet sich unterdessen auch in Bayern aus. Eine Stadt ergreift harte Maßnahmen. (asc/dpa)
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