WhatsApp testet neue Schreibhilfen, Empfänger merken nichts

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KI-Schreibhilfen verändern WhatsApp-Nachrichten. Nutzer haben neue Möglichkeiten, Texte zu gestalten, Empfänger bleiben uninformiert.

Plötzlich taucht in der Beta-Version von WhatsApp für iPhones ein geheimnisvolles Feature auf: Schreibhilfen per KI. Offiziell ist noch wenig bekannt, doch erste Nutzer berichten von ungeahnten Möglichkeiten. Was steckt hinter der Funktion, die Nachrichten verändert, ohne dass Empfänger jemals davon erfahren?

WhatsApp testet KI-Schreibhilfen auf iOS: Nachrichten umformulieren, Empfänger merken nichts. © IMAGO / Sven Simon

KI-Schreibhilfen in der WhatsApp-Beta für iOS

In der aktuellen Beta-Version von WhatsApp für iOS testet der Messenger neue Schreibhilfen, die durch Künstliche Intelligenz ermöglicht werden, so die Informationen auf WABetaInfo. Ziel der Funktion ist es, kurze Textnachrichten automatisch umschreiben zu lassen und so alternative Formulierungen anzubieten.

Der Ablauf ist simpel: Ein Klick auf das Stift-Symbol im Chat genügt, und schon werden mindestens drei Varianten der gewünschten Nachricht erzeugt. Nutzer können anschließend eine Version übernehmen oder den Text noch weiter anpassen. Erst kürzlich passte der Konzern Gruppenrechte an.

Empfänger bleiben ahnungslos

Besonders interessant ist, dass Empfänger nicht erfahren, ob eine Nachricht mithilfe der KI verfasst oder angepasst wurde. Jede Nachricht wirkt dadurch so, als wäre sie manuell geschrieben. Genau dieser Aspekt macht die neue Funktion besonders brisant.

Darüber hinaus lässt sich sogar der Tonfall bestimmen. Ob sachlich, locker oder etwas förmlicher – die KI passt die Vorschläge entsprechend an. Damit entsteht ein bisher ungekanntes Maß an Flexibilität beim Schreiben von Nachrichten.

WhatsApp integriert Meta AI-Schreibhilfen: iOS-Nutzer erhalten neue Textvarianten, Empfänger bleiben ahnungslos.
WhatsApp integriert Meta AI-Schreibhilfen: iOS-Nutzer erhalten neue Textvarianten, Empfänger bleiben ahnungslos. © IMAGO / NurPhoto

Meta setzt auf „Private Processing“

Die Schreibhilfe läuft über Metas eigenes System namens „Private Processing“. Laut Unternehmen werden Nachrichten dabei verschlüsselt und anonym lokal verarbeitet. So soll ein Maximum an Privatsphäre gewährleistet bleiben. Auch Chats ohne Konto sind in Arbeit.

Zudem basiert die Funktion auf einem Opt-In-Verfahren. Das bedeutet, dass Nutzer die Schreibhilfen nicht automatisch erhalten, sondern sich aktiv für die Teilnahme entscheiden müssen. Wer nicht zustimmt, bleibt beim herkömmlichen Schreiben ohne KI.

Konkurrenz und Ausblick

Mit den neuen Schreibhilfen reiht sich WhatsApp in die Riege anderer Dienste ein, die ähnliche Funktionen bereits anbieten – darunter Copilot oder Apple Intelligence. Offenbar will Meta nicht den Anschluss verlieren und setzt auf eine schnelle Integration in seinen Messenger.

Noch ist unklar, wann die KI-Schreibhilfen aus der Testphase herauskommen und offiziell für alle iPhone-Nutzer bereitstehen. Doch schon jetzt zeigt sich: WhatsApp-Nachrichten könnten sich bald grundlegend verändern. Apropos: Italien prüft derzeit Wettbewerbsverstöße durch KI bei WhatsApp.

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