Finanzplatz Zürich - Die Schweizer Börse hebt ab

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
UCG/Universal Images Group via G Die Börse in Zürich.
Sonntag, 23.02.2025, 06:58

Kickstart an der Börse Zürich – seit Jahresbeginn ist der SMI um rund zehn Prozent gestiegen. Das entspricht mehr als der durchschnittlichen Performance eines Jahres. Da kommt die Wall Street im laufenden Jahr nicht mit.

Der Schweizer Leitindex SMI konnte seit Handelsstart 2025 rund zehn Prozent zulegen. Zum Vergleich: Die Wall Street kommt gemessen am S&P-500 gerade einmal auf ein Plus von rund zwei Prozent. Auch der MSCI World, der wohl wichtigste Aktienindex der Welt, bleibt weit hinter dem SMI zurück.

Swiss Market Index (Price) (CHF)
12.948,60 Pkt.
+140,52 (+1,10%)
SIX Swiss Exchange Indices
  • 1 Tag
  • 6 Monate
 

Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Schweiz

Die Rahmenbedingungen in der Schweiz stimmen. Nach der Prognose des Bundes wird die Wirtschaft in diesem Jahr um 1,5 Prozent wachsen. Im kommenden Jahr könnte es noch ein Tick mehr sein, wenn sich die Konjunktur in Europa erholen sollte. Der historische Durchschnitt liegt bei 1,8 Prozent.

Schon im vergangenen Jahr war das Wirtschaftswachstum in der Schweiz höher ausgefallen als in der EU, wo sich insbesondere Deutschland als Bremsklotz erweist.

Stadthausquai, Zurich, Switzerland
UCG/Universal Images Group via G Das Stadthausquai in Zürich.
 

Schweiz exportiert chemische und pharmazeutische Produkte sowie Maschinen

Ähnlich wie bei Deutschland handelt es sich auch bei der Schweiz um eine Exportnation. Vor allem chemische und pharmazeutische Produkte sowie Maschinen sind im Ausland gefragt. In den Bereichen Robotik und Drohnen gilt das Land sogar als international führend.

Aber auch aus dem Inland gibt es gute Nachrichten. Die Sanierung des Gotthard-Autobahntunnels sowie der Ausbau von Solar- und Wasserkraft sorgen für eine robuste Baukonjunktur. Allein das Gotthard-Projekt kostet rund zwei Milliarden Franken.

Lockere Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank

Das Investitionsklima fällt derzeit freundlich aus. Die Schweizerische Nationalbank hat im Dezember die Leitzinsen von einem auf 0,5 Prozent halbiert. Dies war bereits die vierte Zinssenkung im zurückliegenden Jahr. Die Inflationsrate betrug im Dezember nur 0,6 Prozent, was die Lockerung der Geldpolitik möglich beziehungsweise notwendig machte. Niedrige Zinsen führen tendenziell zu höheren Bewertungen von Aktiengesellschaften und günstigeren Finanzierungen von Unternehmen. Daher schätzen sie Investoren.

Hinzu kommt eine wachsende Bevölkerung, die dem Konsum zugutekommt. Gleichzeitig unterstützen Reallohnzuwächse und die niedrige Arbeitslosigkeit die privaten Haushalte.

Allerdings besteht die Gefahr, dass die Weltwirtschaft weiter auseinanderdriftet. Zunehmende Handelskonflikte zwischen den USA und Europa würden sicherlich auch an der Alpenrepublik nicht spurlos vorübergehen. Bei Investments in der Schweiz sollten Anleger trotz des höheren Risikos Einzelwerte bevorzugen, da der breite Markt häufiger enttäuscht hat. Dabei ist zu beachten, dass Schweizer Aktien in Deutschland nur außerbörslich notieren.

Bei zu geringen Handelsumsätzen empfiehlt sich eine (teure) Order in Zürich. Allerdings könnten die Handelshindernisse möglicherweise in den kommenden Monaten aufgelöst werden.

KI und Rechenzentren weiter im Visier

Allein die Google-Mutter Alphabet will ihre Investitionen in diesem Jahr um 50 Prozent auf 75 Milliarden Dollar steigern. Ein Großteil davon soll in Rechenzentren mit Hochleistungschips für künstliche Intelligenz (KI) fließen. Gleichzeitig will Tesla, Space X, Frauen, Kinder - das ist Elon Musk">Elon Musk mit seiner Firma Elon Musk baut nach Trennung von OpenAI seine eigene KI">xAI und Finanzinvestoren den ChatGPT-Erfinder OpenAI für fast 100 Milliarden Dollar übernehmen. Diese Zahlen zeigen, dass die KI-Euphorie auch nach dem überraschenden Auftauchen des Billigkonkurrenten Deepseek aus China keineswegs verflogen ist.

Fünf Schweizer Aktien im Blick

Ausgewählte SMI-Aktien mit Potenzial.
FOCUS MONEY, Bloomberg Ausgewählte SMI-Aktien mit Potenzial.
 

ABB will bei Umsatz und Gewinn weiterwachsen

Kein Wunder, dass auch ABB auf das Thema setzt. Der Schweizer Spezialist für Energie- und Automationstechnik stellt unter anderem Anlagen für die unterbrechungsfreie Stromversorgung von Rechenzentren her. Im laufenden Jahr will ABB sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen weiterwachsen.

ABB
17,51 EUR
-0,04 (-0,23%)
Frankfurt
 

Zementhersteller Holcim vor Abspaltung des US-Geschäfts

Der Zementhersteller Holcim plant, sich von seinen Aktivitäten in den USA zu trennen. Das abgespaltene Unternehmen könnte bis zu 30 Milliarden Dollar oder noch mehr wert sein. Das entspricht gut der Hälfte des aktuellen Börsenwerts des gesamten Konzerns.

Allerdings erzielt Holcim in den USA und Kanada nur knapp ein Viertel seines Umsatzes. Zementhersteller werden in Nordamerika höher bewertet als in Europa.

Holcim
42,84 EUR
-0,40 (-0,93%)
Frankfurt
 

Logitech hebt Ziele erneut an

Logitech will im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz zwischen 4,54 und 4,57 Milliarden Dollar erzielen, statt den bisher prognostizierten 4,39 bis 4,47 Milliarden Dollar. Der Spezialist für Computerzubehör wie Mäuse oder Tastaturen hatte erst Ende Oktober seine Umsatzprognose nach oben revidiert. Auch das Ziel für den operativen Gewinn (Non-GAAP) erhöhte Firmenchefin Hanneke Faber. Das Gaming-Geschäft läuft fast so gut wie während der Coronapandemie.

Logitech International
35,11 EUR
+0,77 (+2,24%)
Berlin
  • 1 Tag
  • 6 Monate
 

Richemont wieder auf Wachstumskurs

Richemont  hat die Analysten im letzten Quartal 2024 überrascht – und zwar kräftig. Nach einem leichten Umsatzrückgang in den beiden vorangegangenen Dreimonatszeiträumen legten die Verkaufserlöse im Weihnachtsquartal um zehn Prozent zu. Vor allem das Geschäft mit Schmuck, das fast drei Viertel des Umsatzes ausmacht, lief auf Hochtouren. Dagegen verkauften sich hochwertige Uhren deutlich schlechter als ein Jahr zuvor.

Während die Absätze insgesamt in der Region Asien/Pazifik rückläufig waren, boomten sie im Rest der Welt.

Swiss Re mit geringer Belastung durch kalifornisches Feuerdesaster

Die Brände in Kalifornien Anfang des Jahres könnten die Versicherer 30 bis 40 Milliarden Dollar kosten. Der Kurs der Swiss Re, einer der größten Rückversicherer der Welt, spiegelt das nicht wider. Wie viel die Schweizer zahlen müssen, ist bislang nicht bekannt. Berenberg-Analyst Michael Huttner schätzt die Belastung auf 160 Millionen Dollar, auch weil die Selbstbehalte zuletzt stark gestiegen sind. Der Betrag wäre für die Swiss Re überschaubar.