"Riskiere nicht meine Karriere": Pilot startet nicht, weil Passagier gekifft hat

Am Flughafen kann es immer wieder zu Verspätungen oder Störungen kommen. Manchmal ist auch der Faktor Mensch der Grund dafür, dass Flugzeuge verspätet abheben. Eine Kombination der beiden Dinge sorgte beispielsweise bei einem Flug am 5. August 2025 von San Francisco nach Cancún für Verspätung. Ein Passagier berichtete zuerst auf Reddit über den Vorfall, danach griffen diesen mehrere internationale Medien auf. Der Flug ist laut Flightaware rund vier Stunden zu spät in Mexiko angekommen. 

In dem beschriebenen Fall geht es darum, dass der Flug erst wegen technischer Probleme verspätet war, dann weigerte sich der Pilot zu fliegen. Grund dafür war ein Passagier, der im vorderen Toilettenbereich gekifft habe. Infolgedessen soll die Crew Sorge gehabt haben, dass sie durch das Marihuana aus zweiter Hand beeinflusst werden könnten. Der Reddit-Nutzer zitiert den United Airlines-Piloten folgendermaßen: "Ich habe noch 30 Jahre meiner Karriere bei United vor mir. Ich bin nicht bereit, das Risiko eines Drogentests einzugehen." Die Crew sei ausgetauscht worden.

Pilot weigert sich, den Flug anzutreten: "Reaktion überzogen, aber verständlich" 

Die "New York Post" zitiert Experten, die die "Reaktion für überzogen, aber verständlich halten". Die Gefahr, passiv von Marihuana beeinträchtigt zu werden, sei einem gut belüfteten Flugzeug "lächerlich gering", äußert sich Gary Laff, Autor von "View from the Wing", in der "New York Post". Hinsichtlich der Null-Toleranz-Politik im Falle eines positiven Tests könne er die Angst allerdings verstehen. 

Das ist allerdings nicht der einzige Verspätungsgrund – bei einem Flug gab es 31 Stunden Verzögerung inklusive einer Notlandung auf einer Atlantikinsel. Grund dafür war ein Triebwerksschaden. 

Kiffen
Auch durch Passivkiffen können Menschen beeinflusst werden. Dies kann Folgen für Autofahrer haben. (Symbolbild) Sven Simon/Imago

Ist Passivkiffen nachweisbar?

Eine Studie aus den USA, von der "PTA heute" berichtet, zeigt, dass Kinder, die in Haushalten aufwachsen, in denen Marihuana in Innenräumen konsumiert wird, davon beeinträchtigt sind. So sei der Passivkonsum im Urin einiger Kinder nachweisbar. Welche gesundheitlichen Konsequenzen dies für Kinder habe, sei nach unklar. 

Auch für Autofahrer kann der Passivkonsum unerwünschte Folgen haben, informiert der Bußgeldkatalog. Demnach sei eine Wirkung durch die passive Aussetzung merklich, wenn man sich "dauerhaft" in einem verrauchten Zimmer aufhalte. Das droht Autofahrern, sollten sie erwischt werden: 

  • zwei Punkte in Flensburg
  • 500 Euro Bußgeld
  • ein Monat Fahrverbot

Der Bußgeldkatalog zitiert einen Richter, der anmerkte, dass Passivrauchen hinsichtlich der Fahrtüchtigkeit nicht besser gestellt sei als aktives Rauchen.