Der Startschuss für den Neubau des Fraunhofer-Zentrums für Pandemieforschung im Penzberger Nonnenwald ist am heutigen Mittwoch (28. Mai) gefallen. Zum Spatenstich gab es viel lobende Worte für das 21 Millionen Euro-Projekt.
Penzberg - Am heutigen Mittwoch (28. Mai) wurde im Penzberger Industriepark Nonnenwald der Spatenstich für ein Millionenprojekt in der Gesundheitsbranche gefeiert: Es war der offizielle Startschuss für den Neubau des Pandemieforschungszentrums des Münchner Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP). Die Investitionsumme liegt nach Angaben des Institus bei circa 21 Millionen Euro - jeweils zur Hälfe vom Freistaat Bayern und dem Bund gefördert.
Am heutigen Mittwoch wurde Spatenstich für das Pandemie-Forschungszentrum von Fraunhofer in Penzberg gefeiert
Der Bauausschuss segnete den Bauantrag im September vergangenen Jahres einstimmig ab. Allerdings gab es auch kritische Stimmen wegen der Flächennutzung und der Anzahl der Stellplätze - dennoch gab es grünes Licht. Auf dem Areal sind bis zu vier Baufelder möglich. Das circa 30 Meter lange, 23 Meter breite und 21 Meter hohe fünfgeschossige Gebäude soll ab Herbst 2025 in einem Baufeld errichtet werden. Der Einzug ist laut Institut für Frühjahr 2028 geplant.
Arbeitsplätze für 50 Beschäftigte
Am Standort Penzberg entstehen nach ITMP-Angaben Arbeitsplätze für 50 Mitarbeitende. Die Nutzfläche des Neubaus beträgt circa 1.150 Quadratmeter mit Büros, Laboren, Besprechungsräume sowie einen Seminarbereich. Forschungsschwerpunkt sei die umfassende, interdisziplinäre Pandemieprävention, Diagnostik und Therapie. In Penzberg werden Produkte entwickelt und produziert sowie diagnostische Tests entwickelt.
Söder spricht von „Meilenstein“
Bei der Feier zum Spatenstich gab es viel lobende Worte für das Vorhaben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete das Forschungszentrum in einer Videobotschaft, der CSU-Vorsitzende weilte zeitgleich bei der ersten Sitzung des Berliner Koalitionsausschusses, als „Meilenstein“, der die „Qualität“ an Forschung und Entwicklung im Freistaat voranbringe. „Bayern ist dann Vorbild“, zeigte sich Söder selbstbewusst. Söder gratulierte auch der Stadt Penzberg, „dass sie den Mut gefunden hat“, die Fraunhofer-Ansiedlung zu unterstützen.
Aiwanger sieht Geld „gut angelegt“
Für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) ist das Geld „gut angelegt“ und ein Zeichen, dass der Wirtschaft gut tue. Derartige Zeichen seien wichtig für die Stabilität der heimischen Wirtschaft: „Wir singen nicht das Lied der Deindustrialisierung“. Aiwanger hob das „Gemeinschaftsprojekt“ der verschiedenen Partner hervor. Der Institutsstandort in Penzberg/München für Immunologie, Infektions- und Pandemieforschung (IIP) entstand in enger Zusammenarbeit mit Roche, der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), dem LMU-Klinikum München und der Fraunhofer-Gesellschaft. Gerade Pandemieforschung sei wichtig, bekräftigte der Minister. Er zeigte sich überzeugt, „dass neue Herausforderungen leider auf uns zukommen“ würden.
Ministerin Gerlach betont Prävention
Judith Gerlach (CSU), Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, hob „idealste Voraussetzungen“ für den Standort Penzberg mit den akademischen Partnern in München hervor. Politik, Wissenschaft und Wirtschaft: „Das geht Hand in Hand“, freute sich Gerlach. „Wir tun gut daran“, in die Prävention im Bezug auf neue Pandemien zu investieren.
Bürgermeister ist „durchaus stolz“
Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) zeigte sich „durchaus stolz“ über die Forschungsansiedlung im Nonnenwald. An den Ehrengästen, die zum Spatenstich gekommen seien, würde man sehen, „wir wichtig dieses Projekt ist“. Denn Experten würden warnen: „Neue Pandemien sind sicher.“
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