Donald Trump beflügelt den Rubel – „Trump-Effekt“ wirkt nach Gesprächen über Putin-Deal
Die Annäherung zwischen Russland und USA haben positive Auswirkungen auf den russischen Rubel. Putin dürfte das für Russlands Wirtschaft freuen. Die Rede ist vom „Trump-Effekt.“
Moskau – Lange Zeit machte der russische Rubel dem Kremlchef Wladimir Putin Kopfschmerzen. Noch Ende des vergangenen Jahres kämpfte Russlands Wirtschaft mit den Folgen des Rubel-Verfalls. Doch allmählich scheint sich der Kurs zu stabilisieren. Das hat Putin unter anderem offenbar dem US-Präsidenten Donald Trump zu verdanken.
Trump trägt zur Rubel-Stabilisierung bei – Gewinn für Russlands Wirtschaft durch Ukraine-Gespräche
Der russische Rubel stieg am 25. Februar 2025 gegenüber dem US-Dollar und dem chinesischen Yuan, nachdem Putin mögliche Abkommen mit den USA über Seltenerdmetalle und Aluminium als Teil des zukünftigen Abkommens zur Beendigung Ukraine-Kriegs skizziert hatte.
„Wir wären übrigens bereit, unseren amerikanischen Partnern (gemeinsame Projekte) anzubieten, und wenn ich ‚Partner‘ sage, meine ich nicht nur Verwaltungs- und Regierungsstrukturen, sondern auch Unternehmen, sofern sie Interesse an einer Zusammenarbeit zeigen“, sagte Putin nach dem Treffen im staatlichen Fernsehen. „Wir verfügen zweifellos, das möchte ich betonen, über wesentlich mehr Ressourcen dieser Art als die Ukraine“, fügte Putin hinzu.
Russland verfügt nach Angaben des US Geological Survey nach China, Brasilien, Indien und Australien über die fünftgrößten Reserven an Seltenerdmetallen weltweit. Die russischen Reserven werden auf 3,8 Millionen Tonnen geschätzt. Ein mögliches Rohstoff-Abkommen zwischen den USA und der Ukraine, dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jüngst zustimmte, sei kein Problem für Russlands Wirtschaft.
Putin macht Trump Rohstoff-Angebot – russischer Rubel erholt sich dank Ukraine-Verhandlungen
Die Gespräche und die mögliche Annäherung zwischen den USA und Russland haben offenbar Auswirkungen auf den russischen Rubel: Um 08:30 Uhr GMT stieg der Rubel am 25. Februar 2025 im Freiverkehr um 1,1 Prozent auf 86,80 gegenüber dem Dollar, das stärkste Niveau seit dem 9. August 2024.
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Gegenüber dem chinesischen Yuan, der meistgehandelten Fremdwährung in Russland, legte der Rubel um 1,3 Prozent auf 11,81 zu. „Lange Zeit enthielt der Wechselkurs des Rubel eine geopolitische Risikoprämie. Mit Fortschritten in den Verhandlungen verringert sich diese natürlich“, sagten die Brokerage-Analysten von BCS und sagten voraus, dass der Rubel bald 85 zum Dollar erreichen könnte.
Die russische Währung hat in diesem Jahr gegenüber dem Dollar über 23 Prozent zugelegt, hauptsächlich aufgrund der Erwartungen besserer Beziehungen zu den Vereinigten Staaten unter Präsident Trump. Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Januar ist der Rubel um 14 Prozent gestiegen. Der russische Aktienmarkt hat seit Jahresbeginn um 17 Prozent zugelegt. Auch Russlands Hoffnung auf eine Lockerung der Sanktionen dürfte ein Grund für die Stabilisierung des Rubels sein.
Russischer Rubel stürzte ab – Russlands Wirtschaft unter Druck
Im Vergleich zum Jahr 2024 wäre das eine beruhigende Bilanz: Im November 2024 musste man noch 106,40 Rubel für einen Dollar bezahlen. Der starke Rückgang des Rubels kam für Ökonomen damals überraschend. Sie hatten Anfang November in einer Reuters-Umfrage erwartet, dass die russische Währung die 100er-Marke zum Dollar verteidigen würde.
„Der Markt wartet auf die Reaktion der Finanzbehörden auf die Abwertung des Rubel“, erklärten die Analysten vom Broker BCS. Ihrer Ansicht nach ähnelten die Devisenkäufe „einer Panik in einem Umfeld der Unsicherheit“. Die Zentralbank der Russischen Föderation griff angesichts des schwachen Rubels ein und kündigte an, ihre Devisenkäufe einzustellen. (bohy mit Material von Reuters)