News zum Ukraine-Krieg - Pistorius zu neuen Gesprächen in der Ukraine eingetroffen

Deutschland gibt der Ukraine 60 Iris-T-Raketen

Mittwoch, 15. Januar, 7.41 Uhr: Deutschland wird der Ukraine kurzfristig 60 weitere Raketen für das Luftverteidigungssystem Iris-T für die Abwehr russischer Angriffe zur Verfügung stellen. Die Lieferung soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Beständen der Bundeswehr erfolgen und ist ein Ergebnis der Regierungsgespräche von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Kiew. 

Die Kosten für die Raketen betragen insgesamt rund 60 Millionen Euro. Wegen der schwierigen Lage der Ukraine ist die Entscheidung getroffen worden, ohne dass die Nachfinanzierung bereits geklärt wäre.

Pistorius hatte am Vortag in Kiew auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Der Verteidigungsminister äußerte die Erwartung, dass es in laufenden Verhandlungen in Deutschland über weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro eine Lösung geben werde. 

Er verwies darauf, dass es für 2025 nach dem Bruch der Ampel-Koalition aber keinen Haushalt gebe. „Das ist ein fiskalisches Problem, und wir müssen es lösen. Daran arbeiten wir“, sagte er. Und: „Ich bin noch optimistisch, dass wir eine Lösung finden.“

Pistorius in der Ukraine zu Gesprächen über weitere Hilfe

Dienstag, 14. Januar, 07.51 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung in Kiew eingetroffen. Der SPD-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur zur Ankunft, er wolle über die weitere Hilfe sprechen und sich ein Bild der militärischen Lage verschaffen.

Milliardenverlust! Gazprom entlässt fast die Hälfte der Mitarbeiter

14.50 Uhr: „Gazprom“ plant laut einem internen Schreiben massive Entlassungen im zentralen Apparat des Unternehmens. Die Kürzungen sollen von 4.100 auf 2.500 Mitarbeiter erfolgen, um bürokratische Prozesse zu vereinfachen. Das berichten mehrere Medien. Das Unternehmen hat die Entscheidung bestätigt, jedoch keine weiteren Kommentare abgegeben. Der Konzern meldete für 2024 einen Verlust von 309 Milliarden Rubel (etwa 3,31 Milliarden Euro). Zudem lief der Vertrag über den Gastransit durch die Ukraine am 1. Januar aus.

Hofreiter zu Ukraine-Hilfen: Kanzler Scholz blockiert

10.25 Uhr: Im Streit um weitere deutsche Waffenlieferungen für die Ukraine sieht der Grünen-Politiker Anton Hofreiter ein Hilfspaket für Kiew als vom Kanzleramt blockiert. „Es ist nicht dem Finanzministerium übermittelt, es ist nicht beim Haushaltsausschuss angekommen“, sagte der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des EU-Ausschusses im Deutschlandfunk. „Und alle unsere internen Informationen sind, dass der Kanzler blockiert“, sagte Hofreiter mit Blick auf Olaf Scholz (SPD).

Der „Spiegel“ hatte vergangene Woche berichtet, die Bundesregierung streite über weitere deutsche Waffenlieferungen für die Ukraine. Demnach wollten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar ein zusätzliches Budget von rund drei Milliarden Euro für dringend benötigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine mobilisieren. Das Kanzleramt von Scholz bremse die Pläne für die zusätzliche Militärhilfe aber aus - dem „Spiegel“ zufolge begründet das Kanzleramt dies damit, dass es die künftige Bundesregierung nicht vor vollendete Tatsachen stellen wolle.

Ukraine könnte erstmals Panzer-Vorteil haben

Montag, 13. Januar, 09.09 Uhr: Erstmals seit Beginn des Krieges könnte die Ukraine an einigen Abschnitten der 1.300 Kilometer langen Frontlinie einen taktischen Vorteil in der Panzerkriegsführung gegenüber Russland haben. Laut einem Bericht von Forbes, der sich auf einen russischen Blogger beruft, operieren ukrainische Panzer „freier“ als die russischen, da diese zunehmend aus versteckten Stellungen weit hinter der Front feuern müssen.

Grund dafür sei die effektive Nutzung von Drohnen durch die Ukraine. „Der Feind hat genügend Drohnen in allen Varianten und hat seine Taktiken verfeinert“, erklärte der Blogger, dessen Aussage von dem estnischen Analysten WarTranslated übersetzt wurde. Russische Panzer würden oft zerstört, bevor sie überhaupt in Angriffsreichweite gelangen.

Dagegen seien russische Drohnen durch ukrainische Störsender und mangelhafte Qualität stark eingeschränkt, während ukrainische Panzer die Frontlinie direkt unterstützen könnten. Die Ausnahme bildet die Region Kursk in Russland, wo moderne, störungssichere Glasfaser-Drohnen die ukrainischen Truppen zurückdrängen konnten.

Trotz der Panzer-Vorteile leidet die Ukraine demnach unter einem Mangel an Infanterie, um größere Geländegewinne zu halten. Russische Panzerabwehrraketen stellen zudem weiterhin eine erhebliche Gefahr dar.

Ukraine verhört zwei nordkoreanische Kriegsgefangene

Samstag, 11. Januar, 14.59 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei in der russischen Region Kursk gefangen genommene nordkoreanische Soldaten. Ukrainische Soldaten hätten die verletzten Männer gefangen genommen, erklärte Selenskyj am Samstag. Trotz ihrer Verwundungen hätten die beiden Nordkoreaner überlebt und seien nach Kiew gebracht worden. Sie würden jetzt von Ermittlern des ukrainischen Geheimdienstes SBU verhört.

Nordkorea hat tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Armee entsandt. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland im Einsatz, unter anderem in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine.

Scholz stoppt weitere Milliardenhilfen für Waffenlieferungen an Ukraine

14.42 Uhr: Laut Informationen von „Spiegel“ verzögert Bundeskanzler Olaf Scholz weitere Waffenlieferungen an die Ukraine bis nach der Bundestagswahl am 23. Februar. Den Berichten zufolge planen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), vor der Wahl zusätzliche Mittel in Höhe von rund drei Milliarden Euro bereitzustellen. Diese Hilfe für die Ukraine würde Scholz allerdings als unnötig empfinden. 

Trump bereitet Treffen mit Putin vor - es soll um Ende des Ukraine-Kriegs gehen

Freitag, 07.11 Uhr: Der designierte US-Präsident Donald Trump bereitet nach eigenen Angaben ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor. „Er will, dass wir uns treffen, und wir sind dabei, das zu organisieren“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor einem Treffen mit republikanischen Gouverneuren in seiner Residenz Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. Bei dem geplanten Treffens soll es demnach um ein Ende des Krieges in der Ukraine gehen.

Französische Armee: Dutzende ukrainische Soldaten desertieren bei Ausbildung in Frankreich

Dienstag, 07. Januar, 06.59 Uhr: Dutzende ukrainische Soldaten sind nach Angaben aus der französischen Armee während ihrer Ausbildung in Frankreich desertiert. „Es gab eine Reihe von Desertionen, die aber angesichts der Menge an Personen, die ausgebildet wurden, sehr gering sind“, sagte ein französischer Armeevertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Er schätze, dass es sich um „einige Dutzend“ Desertionen handele.

Desertion stehe in Frankreich nicht unter Strafe. „Wenn jemand desertiert, hat ein französischer Staatsanwalt keine Befugnis, diese Person festzunehmen“, sagte der französische Armeevertreter. „Das den ukrainischen Behörden auf französischem Boden gewährte Recht ist lediglich ein Disziplinarrecht.“

Die französische Armee hat auf französischem Territorium 2300 Soldaten einer Brigade mit dem Namen „Anne von Kiew“ ausgebildet. Die anderen 2200 Soldaten der Brigade wurden in der Ukraine ausgebildet.

Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Mychailo Drapatyj, sprach am Montag gegenüber mehreren Medien, darunter AFP, von „Problemen“ mit der Armeeeinheit.

Der ukrainische Journalist Jurij Butusow hatte im Dezember geschrieben, dass 1700 Soldaten aus der Brigade geflohen seien - die meisten von ihnen, bevor ihre Einheit an die Front geschickt wurde. 50 seien während einer Ausbildung in Frankreich geflohen.

Auf Butusows Angaben angesprochen, sagte Drapatyj: „Ich werde ihn nicht widerlegen.“

Mehr zum Ukraine-Konflikt lesen Sie auf der nächsten Seite.