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Das silberne Ehrenzeichen der Stadt Weilheim samt Urkunden überreichten Bürgermeister Markus Loth (mit Amtskette) und seine Stellvertreter Angelika Flock (l.) und Alfred Honisch (r.) bei der Jahresabschluss-Sitzung des Stadtrates an (von links) Alexander Kunz, Heinz Weidner, Orazio Mangano, Gabriele Schweiger-Koterba, Markus Hohmann, Josef Schleich, Sebastian Ferchl, Martin Zitzmann, Stefan Herbst und Andreas Richter. © Gronau

Zehn Weilheimer, die als Ehrenamtliche viel für das gesellschaftliche Leben in der Kreisstadt tun, standen im Mittelpunkt der letzten Ratssitzung des Jahres: Sie erhielten das Ehrenzeichen der Stadt – für ihr Engagement in Vereinen oder auch als Lebensretter.

Weilheim – „Stell dir vor, es brennt und keiner kommt“: Dieser und zwei weitere Slogans, mit denen die Feuerwehren um Nachwuchs werben, prägten die feierliche Jahresabschluss-Sitzung des Stadtrates. Denn gleich drei Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Weilheim wurden mit dem Ehrenzeichen der Stadt ausgezeichnet, das aus Silber besteht und „hervorragende Verdienste“ in mindestens 20-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in gemeinnützigen Bereichen würdigt. Und diese langjährigen Feuerwehrmänner seien mit ihren Kollegen eben zur Stelle, wenn’s brennt – „und in vielen anderen Fällen auch“, wie Weilheims stellvertretende Bürgermeister Angelika Flock und Alfred Honisch in ihren Lobreden betonten.

Weil er schon bald Verantwortung übernahm, seit er 1997 mit 13 Jahren Mitglied der Weilheimer Wehr wurde, bekam Stefan Herbst das Ehrenzeichen: Bereits mit 28 war er Gruppenführer, mit 31 stellvertretender Kommandant, seit 2021 ist er nun Kommandant – und kam mit seinen 89 Kameradinnen und Kameraden allein im vergangenen Jahr auf 288 Einsätze. Auch Andreas Richter ist seit 1997 aktiv, erst als Jugendsprecher, dann als Schriftführer, als Gruppen- und als Zugführer. Zudem organisiert er Jahr für Jahr die Faschingsfeier und den Vereinsausflug. Dritter im Bunde der geehrten Feuerwehrleute ist Löschmeister und Gerätewart Martin Zitzmann, der zudem als „Tüftler, Bastler und Schrauber“ für so manchen Ein-, Aus- oder Umbau von Fahrzeugen und Anlagen sorgte. Und auch bei der Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen sei er zur Stelle.

Gerätewart, Gruppenleitung, Gymnastik: Das Spektrum des Engagements ist breit

Wenn Weilheims Vereine Aktive für das Ehrenzeichen der Stadt vorschlagen, müssen sie detailliert darlegen, warum die Kandidaten dieser Auszeichnung würdig seien. Und im Falle von Sebastian Ferchl habe das Antragsformular dafür bei weitem nicht genügt: Er war bei der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft, dem mit Abstand ältesten Verein Weilheims, unter anderem Sportleiter und Schützenmeister, kümmerte sich um Instandhaltung und Modernisierung der Liegenschaften. Und auch sportlich brachte er es zu Ruhm, etwa als zweifacher deutscher Mannschaftsmeister im Luftgewehrschießen in der Seniorenklasse.

Seit 25 Jahren ist Markus Hohmann Tourenleiter in der Sektion Weilheim des Deutschen Alpenvereins, war zudem als Referent für Wander- und Bergtouren tätig – und ist mit seiner Trainerlizenz C „ein Allrounder unter den Bergführern“. Gewürdigt wird mit dem Ehrenzeichen auch, dass es ihm bei all dem „nicht um die höchsten Gipfel“ gehe, „sondern vor allem darum, seinen Teilnehmern die Natur im Allgemeinen und den Respekt vor ihr im Besonderen nahezubringen“. Auch Gabriele Schweiger-Koterba – die zudem bei Feuerwehr und Caritas aktiv ist –wurde für ihr Wirken im Alpenverein geehrt: Seit 22 Jahren leitet sie in der Sektion die Skigymnastik. Dank ihrer gymnastischen Vorsorge sei „gewiss so mancher Knochen nicht gebrochen und die eine und die andere Wade nicht gezerrt worden“, hieß es in der Laudatio.

Italienische Feste und Open-Air-Kino veranstaltet

Nur „eine kleine Auswahl“ von Einsätzen, die er als Leiter und Koordinator vor Ort leitete, nannte die Laudatorin bei Alexander Kunz: Er war beim Technischen Hilfswerk (THW) Weilheim Gruppen- und Zugführer, ist seit 2012 THW-Fachberater auf Landkreis- und seit 2018 sogar auf Ministeriumsebene. Auch an eine private Rettungstat im Zug, für die Kunz 2015 die Christophorus-Medaille des Landes Bayern bekam, erinnerte 2. Bürgermeisterin Flock und nannte den Helfer deshalb einen „wahren Helden“.

Für sein Wirken bei „Associazione di cultura Italiana – Italienischer Kulturverein Weilheim“ wurde dessen „Presidente“ Orazio Mangano ausgezeichnet. Er setze sich – von italienischen Festen über Open-Air-Kino bis zum Italienischunterricht im Bürgerinfo – vorbildlich für interkulturellen Austausch und gute italienisch-deutsche Beziehungen in Weilheim ein.

Nicht alle waren anwesend

Josef Schleich war laut 3. Bürgermeister Honisch 1968 Gründungsmitglied der Modellfluggruppe Weilheim und ist dort seitdem ehrenamtlich aktiv. Als lizenzierter Sportzeuge agiere er als Zeitnehmer, Punktrichter und Wettbewerbsleiter – und habe zum „internationalen Ruf der Modellfluggruppe und nicht zuletzt auch der Stadt Weilheim“ beigetragen.

Heinz Weidner schließlich sei „für den Obst- und Gartenbauverein Weilheim einfach unentbehrlich“, wie es hieß. Er kümmere sich um die Verwaltung und Erhaltung von dessen Gebäuden (samt Saftpresse) und Obstgärten, erledige seit Jahrzehnten „alle anfallenden Reparaturen“, helfe auch bei der Ernte oder beim Ferienprogramm.

Nicht persönlich entgegennehmen konnte das Ehrenzeichen Markus Abenthum. Er bekommt es nun zugeschickt –für sein vielfältiges Engagement im Heimat- und Trachtenverein Weilheim, bei dem er seit heuer auch als 1. Theaterleiter der Laienspielgruppe wirkt und gerade am Jubiläumsstück „Bäckermeister Striezl“ probt: zu sehen ab 13. Januar im Stadttheater.

Krankheitsbedingt verschoben werden musste die angekündigte Verleihung der Bürgermedaille an die langjährige Tafel-Chefin Eva-Maria Muche.

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