Maisachs Gemeinderat peilt weiter ein Geschäft mit der Karl-Gruppe an: Das Areal des SCM soll gegen das Trabergelände getauscht werden. Ziel ist Wohnbau.
Maisach – Um Wohnbau auf dem Areal des SC Maisach realisieren zu können, soll der Verein umgesiedelt werden auf das Trabergelände am Flugplatz. Das gehört der Karl-Gruppe. Nun hat der Gemeinderat im Vorfeld weiterer Gespräche mit dem Baukonzern Folgendes beschlossen: Man hält an den Wohnbauplänen fest, geplant ist ein Grundstückstausch mit der Karl-Gruppe, jetzt muss aber zuerst der Wert mehrerer Flächen ermittelt werden. Die Grünen stimmten dagegen – sind aber nicht grundsätzlich gegen die Zusammenarbeit und Wohnbau.
Der Baukonzern will sein Trabergelände nicht an Maisach verkaufen, sondern nur gegen die Fläche des SC Maisach tauschen. Daher muss ermittelt werden, was das SCM-Areal und was das Trabergelände wert ist; zudem müssen der Neubau des Sportgeländes auf dem Traberareal, die dortige Erschließung und die Erschließung des neuen Wohngebiets mit Zahlen hinterlegt werden. Die Kommune stellt sich vor, dass sie das SCM-Areal hergibt und die Karl-Gruppe dafür alles andere zahlt.
Die vier Grünen stimmten dagegen. Nicht, weil sie gegen Wohnbau sind, betont Heike Demant. Man sei auch nicht gegen das Wohngebiet oder die Umsiedelung des Sportgeländes – auch wenn man dieses lieber im Norden des Traberareals anstatt, wie jetzt geplant, im Süden gesehen hätte. Die Grünen stört vor allem der angedachte Tausch. „Das ist intransparent und kein sauberer Deal“, sagt Demant. Man wolle sich nicht von einer Firma vorschreiben lassen, wie man zu springen habe. Ein Kauf des Geländes wäre in ihren Augen „ein sauberer Cut“ und damit vorzuziehen – doch die Karl-Gruppe lehnt einen Verkauf ab.
Im Februar hatte die Staatsanwaltschaft Passau Anklage gegen Günther Karl und einen ehemaligen leitenden Mitarbeiter seines Unternehmens erhoben. Der Vorwurf: illegale Bauschuttentsorgung. Trotzdem, so Demant, werden sich auch die Grünen weiteren Verhandlungen mit dem Konzern nicht verschließen: Sie entsenden wie jede Gemeinderatsfraktion einen Vertreter in eine Verhandlungsgruppe, die das Tauschgeschäft mit Rathausspitze und einem Juristen abwickeln soll.