Trauer in Penzberg: Ehemaliger Bundesbank-Präsident Helmut Schlesinger mit 100 Jahren verstorben

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Helmut Schlesinger, ehemaliger Präsident der Deutschen Bundesbank, ist im Alter von 100 Jahren am 23. Dezember 2024 verstorben. © Deutsche Bundesbank

Die Stadt Penzberg trauert um Helmut Franz Schlesinger. Der gebürtige Penzberger verstarb am 23. Dezember 2024 im Alter von 100 Jahren. Dies teilt das Rathaus mit. Schlesinger war von 1991 bis 1993 Präsident der Deutschen Bank.

Penzberg - Der gebürtige Penzberger Helmut Schlesinger ist am 23. Dezember im Alter von 100 Jahren in Bad Homburg verstorben. Die Stadt Penzberg „trauert um ihren großen Sohn“, teilt das Rathaus am Montag (30. Dezember) mit. Helmut Schlesinger sei bis zu seinem Tod der Stadt tief verbunden gewesen. Für seine Verdienste hatte er am 18. Dezember 1993 den Ehrenbrief der Stadt Penzberg erhalten. Helmut Schlesinger war vom 1. August 1991 bis 30. September 1993 Präsident der Deutschen Bundesbank.

Trauer um Helmut Schlesinger: Der gebürtige Penzberger ist am 23. Dezember in Bad Homburg verstorben

In seinem Wirken habe sich Helmut Schlesinger „stets dem Gemeinwohl und der Stabilität unseres Landes verpflichtet“, schreibt die Stadt. „Als Präsident der Deutschen Bundesbank hat er in einer Zeit enormer wirtschaftlicher Herausforderungen ein sicheres und weitsichtiges Handeln bewiesen und es verstanden, die deutsche Währung zu stärken, sich für die Unabhängigkeit der Zentralbank einzusetzen sowie unser Land durch stürmische Zeiten zu führen.“

Helmut Schlesinger, Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, hatte am 4. September seinen 100. Geburtstag gefeiert. In seinem Haus in der Nähe von Frankfurt am Main bekam er damals Besuch von Joachim Nagel, derzeitiger Präsident der Deutschen Bundesbank. „In seinen mehr als 41 Jahren bei der Bundesbank hat er einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die D-Mark eine der stabilsten Währungen der Welt war und auch zu dem Stabilitätsanker im späteren Europäischen Währungssystem wurde“, wird Nagel in dem Nachruf der Deutschen Bundesbank zitiert.

Hohes Ansehen: Helmut Schlesinger, ehemaliger Präsident der Deutschen Bundesbank, ist im Alter von 100 Jahren verstorben

Die Börsen-Zeitung beschrieb Helmut Schlesinger als „stabilitätspolitischen Pelikan“ - weil der Pelikan hohes Ansehen aufgrund seiner Zuverlässigkeit, Aufopferungsbereitschaft und Fürsorge genieße, wie es in dem Nachruf der Bundesbank weiter heißt. „Gewiss ist: Auf nationalem und internationalem Parkett genoss der gebürtige Oberbayer hohes Ansehen.“ 

„Helmut Schlesinger ist für viele Beobachter das ‚stabilitätspolitische Gewissen’ der Bundesbank; ein Mann, der mit Akribie Inflationsgefahren aus monetären Statistiken abzulesen versucht“, lobte 1991 die Frankfurter Allgemeine Zeitung den gebürtigen Penzberger.

„Stabiles Geld braucht nicht nur eine stabilitätsorientierte Politik von Regierung und Notenbank. Sie braucht ein entsprechendes Verhalten der Wirtschaft, der Tarifpartner und der Konsumenten – gewissermaßen eine ‚Stabilitätskultur‘ in Öffentlichkeit und Politik“, sagte Helmut Schlesinger 1992 in der Börsen-Zeitung.

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