Ab 2026 wird die Kfz-Versicherung für Millionen Autofahrer teurer
Neue Regionalklassen treten 2026 in Kraft. Während Millionen Autofahrer höhere Beiträge zahlen müssen, profitieren andere von günstigeren Tarifen.
München – Jedes Jahr prüfen die Versicherer die Schadensbilanzen in deutschen Regionen und passen daraufhin die Regionalklassen neu an. Diese Berechnungen beeinflussen, wie hoch die Beiträge der Kfz-Versicherung ausfallen. Während viele Regionen von stabilen oder besseren Einstufungen profitieren, müssen andere mit höheren Kosten rechnen. Die größten Unterschiede zeigen sich dabei zwischen ländlichen Gebieten und Großstädten, wo die Schadensbilanzen oft schlechter ausfallen. Doch wie genau verändern sich die Tarife, und welche Regionen sind besonders betroffen?

Die neuen Regionalklassen bringen für und jeden vierten Kfz-Haftpflichtversicherten (24,5 Prozent) Veränderungen mit sich, wie der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte. Rund 5,3 Millionen Autofahrer in 51 Bezirken können mit besseren Bedingungen rechnen, während etwa 5 Millionen Autofahrer aus 48 Bezirken hochgestuft werden und entsprechend höhere Beiträge zahlen. Vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen trifft die Anpassung viele Versicherte negativ – hier wird fast jeder vierte Autofahrer heraufgestuft. Dagegen profitieren ländliche Regionen wie Brandenburg von günstigeren Einstufungen.
Regionalklassen und ihre Auswirkungen auf Haftpflicht und Kasko
Die Regionalklassen basieren auf der Menge und den Kosten der Schäden, die in einem bestimmten Bezirk gemeldet werden. Regionen mit wenigen oder günstigen Schadensfällen werden niedriger eingestuft und profitieren von günstigeren Beiträgen. Besonders gut schneiden in diesem Jahr erneut ländliche Gebiete ab, darunter Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg. Elbe-Elster in Brandenburg verzeichnet mit einer Schadensbilanz, die 30 Prozent unter dem Durchschnitt liegt, sogar den bundesweit besten Wert. In Großstädten wie Berlin und Offenbach hingegen fallen die Schäden bis zu 40 Prozent höher aus als im Durchschnitt, was zu höheren Beiträgen führt.
Auch die Regionalklassen für Voll- und Teilkaskoversicherungen werden angepasst, allerdings in geringerem Ausmaß. Von den insgesamt rund 38 Millionen Kaskoversicherten sind knapp 4,7 Millionen betroffen: 2,6 Millionen Versicherte profitieren von einer günstigeren Einstufung, während etwa 2,1 Millionen mehr zahlen müssen.
Für 88 Prozent der Kaskoversicherten bleibt jedoch alles beim Alten. Wichtig ist: Maßgeblich für die Einstufung ist der Wohnort des Fahrzeughalters – nicht der Ort, an dem ein Schaden passiert. Beim ADAC bekommen sie eine Übersicht über alle Zulassungsbezirke der Regionalklassen 2026 in Deutschland.