Angriff auf kurdische Gruppe: Iranische Milizen töten sieben US-Verbündete in Syrien

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Iranische Milizen schlagen in Syrien zu. Als Reaktion auf die jüngsten US-Angriffe wird ein US-Stützpunkt attackiert. Es gibt Verluste unter US-Verbündeten.

Deir ez-Zor – Nachdem ein Angriff pro-iranischer Milizen auf ein US-Stützpunkt in Jordanien drei US-Soldaten getötet hatte, haben die USA schwere Vergeltungsschläge in Syrien und im Irak durchgeführt. Nun kam die Gegenreaktion des sogenannten „Islamischen Widerstands“ im Irak.

Bei einem Angriff der pro-iranischen Milizen auf eine US-Militärbasis in Syrien sind Aktivisten zufolge sieben Kämpfer der mit den USA verbündeten Kurdenmiliz „Demokratische Kräfte Syriens“ (SDF) getötet und 18 weitere verletzt worden. Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag (5. Februar).

Die bewaffnete Kurdenmiliz YPG ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Schoigu vorzeitig aus Nordsyrien abgezogen. Foto: Baderkhan Ahmad/AP/dpa
Die bewaffnete Kurdenmiliz YPG, Teil der SDF. (Archivbild) © Baderkhan Ahmad

Angriff auf US-Verbündete: Iranische Milizen töten sieben SDF-Mitglieder

Der Angriff zielte demnach auf den als „Green Village“ bekannten US-Stützpunkt, wo am Ölfeld Omar in der östlichen syrischen Provinz Deir ez-Zor US-Truppen stationiert sind. Die SDF sprachen in einer Mitteilung zunächst von sechs getöteten Kämpfern. Die Attacke sei auf ein „Kommando-Trainingszentrum“ erfolgt, hieß es.

Der Drohnenangriffe am frühen Montagmorgen sei die erste militärische Reaktion der proiranischen Milizen nach den jüngsten US-Angriffen auf Dutzende Ziele in Syrien und im Irak. Die Milizen haben US-Truppen in beiden Ländern seit Beginn des Krieges in Israel und im Gazastreifen am 7. Oktober mehr als 160 Mal angegriffen. Allein in Syrien zählte die Beobachtungsstelle seit Mitte Oktober mehr als 100 solcher Angriffe.

Pro-iranischer „Islamischer Widerstand“ übernimmt Verantwortung für Angriff auf Syrien

In einer ersten Mitteilung machten die SDF mit dem syrischen Regime von Baschar al-Assad verbündete „Söldner“ für den Angriff verantwortlich. Später hieß es jedoch, nach einer Untersuchung habe man festgestellt, dass der Angriff von pro-iranischen Milizen kam. Assad und Iran sind im Bürgerkrieg in Syrien verbündet. In Deir ez-Zor in der Nähe der irakischen Grenze stehen sich schiitische Milizen westlich des Euphrat und die SDF östlich des Euphrat gegenüber. Immer wieder kommt es zu Gefechten.

Der „Islamische Widerstand“ im Irak veröffentlichte ein Video, das das Abfeuern von Drohnen auf den US-Stützpunkt in Syrien zeigen soll und übernahm die Verantwortung für den Angriff. Eine Angabe zum Ort der Videoaufnahme wurde nicht gemacht. US-Stützpunkte in Deir ez-Zor werden immer wieder beschossen, doch oft bleiben die Angriffe ohne Verluste und verursachen nur materiellen Schaden.

Kurdenmiliz SDF: Wichtiger US-Verbündeter und langjähriger Feind der Türkei

Die von Kurdenmilizen angeführten SDF sind im Kampf gegen die IS-Terrormiliz in Syrien ein enger Verbündeter der USA. Im gesamten Raum östlich des Euphrat eroberten sie wichtige Städte, auch dank der Luftunterstützung der USA. Weite Teile Syriens befinden sich unter Kontrolle der SDF, auch Gebiete an der türkischen Grenze.

Die Türkei wiederum geht militärisch gegen die SDF vor und betrachtet sie als den syrischen Ableger der verbotenen PKK. Bislang führte die Türkei seit 2016 drei große Offensiven in Syrien durch und übernahm die Kontrolle über Städte sowohl westlich als auch östlich des Euphrat. Zuletzt signalisierte Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine mögliche neue Offensive und gab an, man werde ein „Terroristan“ an der türkischen Grenze nicht zulassen. (bb/dpa)

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