Angebot wurde kaum genutzt: Gemeinderat beendet verkaufsoffene Sonntage

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Für den Sommermarkt wurde ein vollkommen neues Konzept ersonnen, das heuer mit dem „Sommer-Flimmern“ zum ersten Mal umgesetzt wurde. Allerdings lässt es sich nicht mit einem verkaufsoffenen Sonntag vereinen (Archivbild). © Wolfgang Müller

Der Lenggrieser Gemeinderat hat sich von den verkaufsoffenen Sonntagen an den Märkten verabschiedet. Das Konzept habe sich „nicht rentiert“.

Lenggries – Es war ein Versuch, der nicht sehr erfolgreich war. Deshalb verabschiedet sich die Gemeinde Lenggries von den verkaufsoffenen Sonntagen, die die Märkte flankierten. Die entsprechende Verordnung wurde in der Gemeinderatssitzung am Montag einstimmig aufgehoben.

Verkaufsoffene Sonntage in Lenggries: Entstehung während der Corona-Pandemie

Rathaus-Geschäftsleiter Tobias Riesch blickte noch einmal auf die Entstehungsgeschichte zurück. Zum ersten Mal hatte der Gemeinderat flankierend zum Sommermarkt im Juli 2021 einen verkaufsoffenen Sonntag genehmigt – zunächst einmalig, „weil keiner wusste, wie es mit den Corona-Verordnungen weitergeht“, rief Riesch in Erinnerung. Durch die offenen Geschäfte habe man sich auch eine Attraktivitätssteigerung für den etwas vor sich hin dümpelten Markt erhofft. Die Erfahrungen bei der Premiere waren nicht schlecht: „Der Besuch beim Markt hat deutlich zugenommen – und auch die Ladenbetreiber haben einen angemessenen Umsatz gemacht“, hieß es in der August-Sitzung 2021.

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Auf Anregung des Wirtschaftsbeirats beschloss der Gemeinderat dann, auch die künftigen Sommer- und Herbstmärkte mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu koppeln. Die entsprechende Satzung wurde beschlossen, später der Geltungsbereich auf die Marktstraße und deren Umgebung festgelegt.

Rückmeldung von Geschäftstreibenden, „dass sich der verkaufsoffene Sonntag nicht rentiert“

Parallel begannen allerdings auch Überlegungen, wie es generell mit Sommer- und Herbstmarkt weitergehen soll. Die Besucherzahlen ließen zu wünschen übrig, das Angebot wurde als überholt angesehen. Im August 2022 besiegelte der Gemeinderat das Ende des Herbstmarkts. Für den Sommermarkt wurde ein vollkommen neues Konzept ersonnen, das heuer mit dem „Sommer-Flimmern“ zum ersten Mal umgesetzt wurde (wir berichteten). Regionale Anbieter boten hochwertige Ware an – von Deko aus Holz und Beton über Haarschmuck bis hin zu Schnitzereien, bedruckten Gläsern und Kerzen sowie Haushaltswaren. Dazu gab es eine Genussmeile örtlicher Gastronomen, Live-Musik und ein Kinderprogramm. Trotz des schlechten Wetters kam das Konzept überaus gut an.

Allerdings lässt es sich nicht mit einem verkaufsoffenen Sonntag vereinen, „denn die örtlichen Händler sollen sich mit einem Marktstand beteiligen“, sagte Riesch. Eine Handvoll habe das bereits bei der Premiere gemacht. Zudem habe es zuletzt von den Geschäftstreibenden die Rückmeldung gegeben, „dass sich der verkaufsoffene Sonntag nicht rentiert“, berichtete Riesch. „Der Tag wurde nur schwach angenommen“, berichtete Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG). Immer weniger Geschäfte hätten sich beteiligt. Auch der Wirtschaftsbeirat habe keine Einwände gegen die Abschaffung, sagte Riesch. Und so wurde diese dann auch beschlossen. (va)

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