Grünheide - Trotz Absatzkrise im deutschen E-Auto-Markt blickt Tesla optimistisch in die Zukunft

E-Auto-Markt in Deutschland in der Krise

Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ging im November erneut zurück. Laut den Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) kamen knapp 35.200 Batterie-Pkw neu auf die Straße, was einem Rückgang von fast 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Tesla belegte mit rund 2200 verkauften Autos den fünften Platz, im November 2023 waren es mit 5000 Fahrzeugen Platz drei. Dennoch, die Wirtschaftsberatung EY erwartet eine Trendwende bei E-Fahrzeugen im kommenden Jahr.

Optimismus bei Tesla in Deutschland

„Wir schauen optimistisch in die Zukunft“, betonte Thierig. Wichtige Maßnahmen wie die unbefristete Übernahme von Leiharbeitnehmerinnen und -nehmern sowie eine übertarifliche Entgelterhöhung von 4 Prozent zum 1. November unterstreichen diese Zuversicht. Das Unternehmen, das sich gegen einen Tarifvertrag wendet, beschäftigt derzeit rund 11.000 Mitarbeitende in Grünheide.

Ausbaupläne auf Eis

Der geplante Ausbau der Produktionskapazitäten bleibt vorerst unklar. „Wir haben noch keinen Startschuss für den Ausbau mit neuen Produktionsflächen oder Gebäuden gegeben“, sagte Thierig. Das Landesumweltamt Brandenburg hat bereits die umweltschutzrechtlichen Voraussetzungen für den Ausbau geschaffen, doch Tesla hat noch keine Genehmigung für neue Bauvorhaben beantragt.

Die Batteriefertigung in Grünheide wird ebenfalls fortgesetzt. Thierig erklärt: „Der Fokus der Zellfertigung liegt aber - wie bisher - aufgrund der Subventionen in den USA.“ Sobald es wirtschaftlich sinnvoll sei, werde die Zellfertigung auch in Deutschland ausgebaut.

Höhepunkt des Protests

Der Protest gegen Tesla erreichte in diesem Jahr einen Höhepunkt, insbesondere durch einen Anschlag auf die Stromversorgung im Februar und den Versuch von Umweltaktivisten, das Gelände im Mai zu stürmen. Seit dem Bau der Fabrik gibt es kontinuierliche Bedenken von Umweltschützern und Anwohnern bezüglich des Wasserverbrauchs und der Lage im Wasserschutzgebiet.

Ein neuer Wasservertrag zwischen Tesla und dem regionalen Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) sorgte ebenfalls für Diskussionen. Der Vertrag sieht höhere Grenzwerte bei der Belastung von Schmutzwasser vor, da Tesla den Wasserverbrauch gesenkt hat. „Der finale Vertragsentwurf wurde im Rahmen der Verbandsversammlung an einzelnen Stellen allerdings ohne unser Beisein angepasst“, kritisierte Thierig. Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass die Änderungen akzeptabel sind und der Vertrag voraussichtlich genehmigt wird.