Der Zeichner Paul Pfanner aus Sonthofen zeigt die Menschen hinter den Namen

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Oscar Wilde gehört zu den Porträtierten des Sonthofer Zeichners Paul Pfanner. © Paul Pfanner

Der Zeichner Paul Pfanner muss unzählige Biografien, Briefwechsel und Romane gelesen haben. Schriftsteller, besonders irische, Maler, Künstler und Persönlichkeiten wie Sophie Scholl finden sich in dem Kreis der Porträtierten.

Sonthofen – Pfanner gelingt es, die oftmals wenig bekannten Geschichten und Beziehungen hinter den bekannten Namen aufzuzeigen. Die Ausstellung ist noch bis Dienstag, 10. Juni, in der Schaufenster-Galerie in Sonthofen zu sehen.

Der Sonthofener Maler Paul Pfanner porträtierte viele bekannte Persönlichkeiten

Angefangen hat alles mit den Iren. „Ich hatte mal in jungen Jahren eine irische Freundin, da hat sich dann herauskristallisiert, dass mit der irischen Literatur ganz schön was geboten ist“, sagt Pfanner. Vor rund 15 Jahren fing Pfanner mit den Porträts an. „Irische Köpfe abbilden könne jeder, mein Gedanke war einfach der, die Iren mit ihren Beziehungen darzustellen“, sagt der ehemalige Kunstlehrer. Ein Porträt zeigt Oscar Wilde und seine Frau Constance Mary Wilde (geborene Lloyd).

Was man nicht unbedingt über Oscar Wilde weiß, ist, dass er zwei Söhne hatte. „Es heißt nur immer, er wäre schwul gewesen. Dabei hat ihn eigentlich der Lord Douglas mithineingerissen“, sagt der 70-jährige Pfanner. Homosexualität war damals strafbar. Oscar Wilde kam in Haft und habe danach keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. „Seine Frau hätte ihn eventuell zurückgenommen. Die Freunde und Bekannten hätten ihr das alles ausgeredet“, erzählt Pfanner. Die ursprüngliche Idee Pfanners sei es gewesen, einen Kalender herauszubringen.

Das Buch des Zeichners Horst Janssen „Hundert Köpfe“ habe ihn aber inspiriert, weit mehr Porträts zu zeichnen. Über 50 Köpfe hat Pfanner bereits porträtiert, eine Auswahl ist in der Schaufenster-Galerie „KreARTiv“, Schloßstraße 15, in Sonthofen, zu sehen. Wer erleben möchte, wie leidenschaftlich Pfanner über die Porträtierten erzählen kann, sollte sich Samstag, 17. Mai, merken. Dann ist der Künstler von 10 bis 12 Uhr vor Ort.

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