Gewalt-Exzess am Sendlinger Tor: „Wenn jetzt niemand eingreift, dann schlagen sie ihn tot“
Am Sendlinger Tor ist es zu einer brutalen Attacke gekommen. Zwei Männer haben einen Fahrgast am U-Bahnhof zusammengeschlagen und traten das Opfer auch dann noch gegen den Kopf, als er am Boden lag. Der Fall landete vor Gericht.
München - Es war ein brutaler Vorfall am Sendlinger Tor: Als Antonio I. (27) am 21. Januar mit einem Spezl aus einem Irish Pub kam, gerieten sie am Sendlinger Tor mit einem Mann in Streit. Dieser lag am Ende schwer verletzt am Treppenaufgang. Das Amtsgericht in München arbeitete die Gewalt-Attacke nun auf.
Gewalt am Sendlinger Tor: Zeugin berichtet schlimme Details aus der Tatnacht
„Wenn da jetzt niemand eingreift, schlagen sie den tot“, erinnert sich eine Zeugin an die Tatnacht. Nur weil sie auf die Prügelei aufmerksam gemacht hatte, ließen Antonio I. und sein Spezl von dem Opfer ab. Den Mann hatten sie erst mit Faustschlägen zu Boden gebracht und traten ihm am Boden liegend dann noch mit den Schuhen gegen den Kopf – obwohl das Opfer längst bewusstlos war.

Richter rügt den Schläger wegen potenziell lebensgefährlicher Verletzungen
In so einem Fall „sind lebensbedrohliche Verletzungen möglich“, rügte Amtsrichter Daniel Hinz. Die Tat hatte Antonio I. vor Gericht gestanden und sagte über seine Verteidigerin Ingrid Babic, er bedauere den Vorfall. Fünf Bier hatte er im Laufe des Abends vor der Prügelei getrunken.
Angeklagter entschuldigt sich vor Gericht
Der Angeklagte gab jedoch an, dass er zuerst attackiert worden sei – und sich daraufhin gewehrt habe. Dann aber sei die Situation eskaliert. Richter Hinz verhängte acht Monate Haft auf Bewährung. Das Urteil nahm der Schläger an. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Spezl des Schlägers wurde im Vorhinein bereits eingestellt, wie das Gericht auf Anfrage mitteilt.