Sperrung von 52 Wegen in Starnberg erzürnt die Bürger

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Insgesamt 52 nicht-öffentliche beziehungsweise beschränkt öffentliche Wege in Starnberg wurden kürzlich von der Stadt gesperrt. Sie werden im Winter nicht geräumt. Das ärgert die Bürgerinnen und Bürger. Deshalb will die Stadt das Thema noch einmal behandeln. © Oliver Puls

Die Sperrung von insgesamt 52 nicht-öffentlichen beziehungsweise beschränkt öffentlichen Wegen im Winter erzürnt die Bürgerinnen und Bürgern von Starnberg. Das Thema wird demnächst wieder in Stadtrat und Ausschuss behandelt.

Starnberg – Die von der Stadt verhängten Sperrungen von insgesamt 52 nicht-öffentlichen beziehungsweise beschränkt öffentlichen Wegen im Zeitraum 1. November 2024 bis 31. März 2025 hat zahllose meist wütende Bürgerreaktionen ausgelöst. Nachdem der Stadtrat im Frühjahr 2024 aus Haftungsgründen einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte – Wege-Anrainer hatten sich auf Anfrage der Stadt nicht bereit erklärt, während der Herbst-/Wintermonate für geräumte und gestreute Wege zu sorgen -, hatte der städtische Betriebshof Anfang November diesen Beschluss umgesetzt.

„Ich habe keine andere Wahl“, sagte Bürgermeister Patrick Janik auf Zeitungsanfrage: Der Stadtrat hatte den Bürgern die Räum- und Streupflicht nicht zumuten wollen, und externe Dienstleister, wie in den vergangenen Jahren eingesetzt, belasteten die Finanzen jeweils mit 60.000 bis 70.000 Euro. Entgegen der Annahme vieler (erzürnter) Starnberger genügt es auch nicht, wenn die Stadt mit einem Hinweisschild à la „Weg wird nicht geräumt und nicht gestreut“ oder „Benutzung auf eigene Gefahr“ auf Gefahren hinweist – passiert ein Unfall auf diesen winterglatten Wegen, bleibt sie in der Haftung.

Bürger in Starnberg wütend, weil sie statt des Fußwegs das Auto nutzen müssen

Gleichwohl bekommen die Mitarbeiter des Betriebshofs sowie der Rathausverwaltung den Unmut der Bürgerschaft zu spüren, teils mit wüsten Beschimpfungen auf der Straße, teils telefonisch: Viele Bürger argumentieren damit, dass sie selbst und ihre schulpflichtigen Kinder durch die Sperrungen von Fuß- und Radwegen größere und auch gefährliche Umwege gehen oder gar wieder das Auto nehmen müssten, statt fußläufig etwas im Stadtgebiet zu erledigen. Etliche Bürgerinnen und Bürger ignorieren auch die deutlich markierten Sperrungen, weil sie sich hierdurch nicht bevormunden lassen wollen. In Leserbriefen an die Zeitungen wird auch vorgetragen, dass man auch an eine gewisse Eigenverantwortlichkeit appellieren sollte: Bodenmarkierungen an der Seepromenade etwa, die auf das Risiko hinweisen, dass man dort ins Wasser fallen könne, seien geradezu „Schildbürgerstreiche“. Auch ein konstruktiver Vorschlag kam von Bürgerseite: Man möge doch Asylbewerber beziehungsweise Flüchtlinge, die mit Arbeitsverbot belegt seien, aber „gerne etwas zurückgeben“ würden an ihr Gastgeberland, zum Winterdienst heranziehen.

Das leidige Thema wird in einer der nächsten Sitzungen von Stadtrat oder Hauptausschuss auf der Tagesordnung stehen.

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