Rudi Völler warnt: Klub-WM für Bayern und BVB wie fünf Punkte Rückstand
Die FIFA Klub-WM wird kontrovers diskutiert. Hohe Einnahmen stehen einer immensen Belastung gegenüber. Rudi Völler warnt die deutschen Teilnehmer.
Dortmund/München – Vergangene Woche wurden in Miami die Gruppen der FIFA Klub-WM 2025 ausgelost. Die deutschen Teilnehmer Borussia Dortmund und FC Bayern erwartet in den USA eine spannende Mischung aus Gegnern, gegen die zumindest die Gruppenphase überstanden werden sollte. Das würde beim erstmals mit 32 Teilnehmern durchgeführten Turnier eine weitere Belastung bedeuten.
Das Finale der Klub-WM steigt am 13. Juli 2025, die Bundesliga-Saison beginnt sechs Wochen später. Während die hohen Einnahmen, mit denen die Teilnehmer des Turniers rechnen können, einen klaren Wettbewerbsvorteil mit sich bringen, liegt in der Belastung aus Sicht von Rudi Völler eine große Kehrseite.
Rudi Völler erwartet „massive Fitness-Nachteile“ für Bayern und BVB
„Mannschaften wie Bayer Leverkusen, RB Leipzig oder Eintracht Frankfurt werden nach der Klub-WM gefühlt mit fünf Punkten Vorsprung in die nächste Bundesliga-Saison gehen, die Münchner und Dortmunder werden massive Fitness-Nachteile gegenüber der Konkurrenz haben“, unkt der Sportdirektor des DFB gegenüber der Welt am Sonntag. „Wie sollen sie sich denn von diesen Belastungen erholen, ohne richtigen Urlaub? Die Nationalspieler sind davon besonders betroffen“, mahnt Völler.

Für zahlreiche Spieler bei Dortmund und Bayern bedeutet die Klub-WM den nächsten Sommer ohne echte Atempause nach der EM 2024. Dass der DFB dabei auch schon mit Sorge an die WM 2026 in Nordamerika denkt, liegt auf der Hand. „Es ist zu viel. Jetzt werden sicher einige sagen, dass die Spieler doch viel verdienen und das abkönnen müssen. Das ist mir aber zu oberflächlich. Wir sehen doch, wie viele Klubs über verletzte Spieler klagen“, sagte Völler.
Termin der Klub-WM 2025 aus Sicht von Völler einfach „schlecht“
In der Tat ist die Personalsituation nach vielen englischen Wochen kurz vor Weihnachten sowohl in München als auch beim BVB angespannt. Der Ausblick auf Millionen-Einnahmen am Saisonende hilft dabei nur bedingt. „Fernando Carro von Bayer Leverkusen hatte mir vor einigen Wochen gesagt, dass er mit seinem Klub gerne dabei gewesen wäre. Ich habe ihm geantwortet: ‚Fernando, sieh’ es mit einem weinenden, aber vor allem mit einem lachenden Auge!‘“, sagte Völler.
Grundsätzlich könne er nachvollziehen, dass die Klub-WM ausgebaut wurde. „Aber dafür muss man einen gescheiten Termin finden. Der anstehende im kommenden Jahr jedenfalls ist schlecht. Im Juni findet die U21-EM statt und zudem das Final-Four in der Nations League. Wenn wir das verpassen sollten, gibt es zwei WM-Qualifikationsspiele. Und dann eben vier Wochen Klub-WM“, skizzierte Völler.
Auf Bundestrainer Julian Nagelsmann kommen deshalb viele Gespräche mit Nationalspielern und den Vereinstrainern zu, um die Belastung sinnvoll zu steuern. Zu große Rücksicht kann das DFB-Team aber auch nicht nehmen, immerhin erneuerte Nagelsmann anlässlich der Auslosung der Qualifikationsgruppen zur WM 2026 seine Titelansage.