Machtkampf - Söder nennt Björn Höcke den wahren Boss der AfD
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich am Montag zur Zukunft der AfD geäußert. In der Partei herrsche seines Wissens „ein verdeckter Krieg […] zwischen Weidel und Höcke“.
„[Den] wird am Ende der Höcke gewinnen und Weidel verlieren – definitiv“, sagte Söder. „Der Pate, der rechte und rechtsextreme Don Corleone [Mafiaboss und Patriarch in Mario Puzzos Roman ‚Der Pate‘, Anm. d. Red.] der AfD, das ist Höcke! Der Steuert alles! Der will die totale Macht haben!“
Söder fordert Einstufung der gesamten AfD als „gesichert rechtsextrem“
Da dem so sei, müsse das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die gesamte AfD nun endlich für „gesichert rechtsextrem“ erklären. Das sei der richtige Weg, mit der AfD umzugehen.
„Es wäre ein ganz wichtiges Signal, wenn die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft wird“, sagte Söder dem „Merkur“.
Mit seinen Aussagen spielt Söder auf das Nazi-Regime an
Söders Behauptung, Höcke werde letztlich nach der „totalen Macht“ streben, lässt sich im historischen Kontext als Anspielung auf den Nazis angestrebten „totalen Krieg“ deuten. In der sogenannten Sportpalastrede in Berlin rief der nationalsozialistische deutsche Reichspropagandaminister Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast das deutsche Volk zur Intensivierung des „totalen Krieges“ auf.
Die knapp 108 Minuten dauernde Rede gilt als ein Paradebeispiel der Rhetorik und der NS-Propaganda.
Höcke wirft Söder „Machtsucht“ und Projektion vor
Auf X reagierte Björn Hocke auf Söders Aussagen mit Spott.
„Die Macht ist die stärkste Droge, die die Menschheit kennt“, schrieb er unter eine Foto-Collage, die Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, eine Zeichnung des fiktiven Mafiabosses Don Corleone und ein Foto seiner selbst zeigt. „Kann es sein, daß (sic) ein schwer drogenabhängiger Söder seine Sucht in die Person eines politischen Konkurrenten hineinprojiziert? Bringt er hier seine eigenen Machtträume zum Ausdruck?“