Zwei Strategien mit denen Sie Ihr Budget zum Jahresende zusammenhalten

Der Black Friday liegt hinter uns, und wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umschaue, scheint es, als hätten viele Haushalte jetzt eine neue Heißluftfritteuse – obwohl sie weder Platz dafür haben noch wirklich Bedarf. Aber sie war so günstig!

Kennen Sie das auch? Man klickt auf „Kaufen“, obwohl man vor einer halben Stunde noch gar nicht wusste, dass man die Sache überhaupt braucht. Das liegt daran, dass unser Gehirn bei solchen Entscheidungen Glückshormone ausschüttet. Das Problem dabei? Das gute Gefühl hält nur kurz an. Sobald der erste Reiz verflogen ist, bleibt nur die Frage: „Warum habe ich das eigentlich gekauft?“ Es geht also darum, sich beim Shoppen nicht von diesem Belohnungssystem austricksen zu lassen. 

Mir ist das auch lange nicht leichtgefallen. Aber mit diesen zwei Strategien funktioniert es inzwischen ziemlich gut:

1. Die Wunschliste – für klare Prioritäten

Angefangen hat alles mit einer Wunschliste für Weihnachtsgeschenke. Ich wollte vorbereitet sein, wenn meine Familie fragt, was wünschst du dir eigentlich? Also habe ich das ganze Jahr gesammelt. Kleine Wünsche wie Bücher, größere Wünsche wie ein neues Handy oder neue Möbel. 

Der Vorteil? Erstens bekomme ich so gut wie nie Geschenke, über die ich mich nicht freue. Und: Ich kaufe fast nie etwas spontan. Stattdessen schaue ich bei besonderen Aktionen wie dem Black Friday gezielt auf meine Liste und prüfe, ob etwas im Angebot ist. So habe ich dieses Jahr 270 Euro gespart und gleichzeitig nur Dinge gekauft, die ich wirklich wollte.

Ein weiterer Pluspunkt: Große Wünsche wie eine Reise oder ein hochwertiges Gerät bekommen bei mir ein Preisschild. Das hilft mir, bewusst zu entscheiden: Kaufe ich jetzt diese kleine Sache oder spare ich lieber für den großen Wunsch? Oft reicht allein die Vorfreude auf den größeren Traum aus, um den Warenkorb wieder zu schließen.

2. Aus den Augen, aus dem Sinn – die Tab-Methode

Gerade Online-Werbung kann sehr verlockend sein. Vielleicht kennen Sie das: Man sieht eine Anzeige für ein Produkt, klickt darauf und ist kurz davor zu bestellen. Um diesem Impuls zu widerstehen, habe ich eine einfache Methode entwickelt: Ich speichere die Seite in einer speziellen „Shopping“-Tab-Gruppe auf meinem Handy-Browser.

Dort bleibt sie erst einmal liegen, aber beim täglichen Surfen sehe ich die Tabs nicht. Ich kann später darauf zurückgreifen, wenn ich wirklich etwas kaufen möchte oder sehen, wenn das Produkt im Angebot ist. Oft passiert es aber, dass ich nach ein paar Wochen merke: Ich brauche das gar nicht mehr. Der Reiz des Neuen ist verflogen, und ich kann die Seite löschen, ohne das Gefühl zu haben, auf etwas verzichten zu müssen.

Warum diese Strategien funktionieren

Beide Methoden haben eines gemeinsam: Sie schaffen Abstand zwischen dem Impuls und der Entscheidung. Das hilft nicht nur dabei, Geld zu sparen, sondern auch bewusster zu konsumieren. Und wenn ich dann doch etwas kaufe, sei es von meiner Wunschliste oder aus meiner Tab-Gruppe, freue ich mich umso mehr darüber, weil ich sicher bin, dass es eine durchdachte Entscheidung war.

Streichen und sparen

Ein letzter Tipp: Wenn ich merke, dass ich etwas doch nicht mehr brauche, streiche ich den Wunsch. Die Neuartigkeit und die Vorfreude sind erloschen, der Trend ist rum und wenn es nicht mehr weh tut, sich von dem Einkauf zu verabschieden, verschwindet er einfach, ohne dass es sich wie ein Verzicht anfühlt. Im Gegenteil, man kann sogar noch was abhaken. Und das gibt immerhin einen kleinen Glücks-Boost.

Mit diesen einfachen Strategien halte ich mein Budget wirklich gut zusammen. Vielleicht finden Sie so auch neue Wege, wie Sie Ihre Wünsche langfristig erfüllen können – ganz ohne unnötige Spontankäufe.