Zahl Obdachloser gesunken - Fürstenfeldbruck bayernweit Vorbild - „viel Herzblut investiert“

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In Fürstenfeldbruck gibt es immer weniger Menschen, die auf der Straße leben müssen. Die Zahl der Obdachlosen ist gesunken, heißt es in einem aktuellen Bericht. © SYMBOLFOTO / SVEN SIMON

Die Zahl Obdachloser in Fürstenfeldbruck ist gesunken, dank eines Konzepts. Das Haus Hasenheide hat sich als zentrale Anlaufstelle gemausert.

Fürstenfeldbruck - Die Zahl der Obdachlosen im Stadtgebiet ist in den vergangenen Jahren gesunken. Zu verdanken ist das einem großen Konzept der Wohnungslosenhilfe, das auf Antrag der Stadträte Stück für Stück umgesetzt wurde. Mit einem Projekt der Herzogsägmühle ist nun das letzte Puzzlestück eingesetzt.

Im Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport gab Doreen Höltl von der Stab㈠stelle für Soziale Angelegenheiten im Rathaus einen Überblick zum Thema Wohnungslosenhilfe. Die Stadt wollte eine eigene Immobilie für Obdachlose betreiben - das ist mit dem Haus Hasenheide in Erfüllung gegangen. Dort können die Menschen vorübergehend bleiben und ihre Wohnsituation in den Griff bekommen - sogar in drei barrierefreien Zimmern, wie Höltl berichtete. Für junge Obdachlose eröffnete der Landkreis zudem im Jahr 2017 eine Unterkunft.

Das Haus Hasenheide hat sich zur zentralen Anlaufstelle gemausert. Denn auch die KAP-Beratungsstelle der Caritas musste aus dem alten Domizil ausziehen und kam in der Einrichtung unter. So gibt es neben dem Dach über dem Kopf ein Beratungsangebot. Und auch die aufsuchende Obdachlosenhilfe ist dort integriert.

Die Stadt kämpft aber nicht alleine auf weiter Flur. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis wurde sukzessive ausgebaut. Man bildete den Arbeiskreis „Wohnen plus“ - den ersten in dieser Form und bayernweit ein Vorbild. „Jede Kommune im Landkreis ist Mitglied“, berichtete Höltl. Dort werden Schulungen angeboten und Handlungskonzepte entwickelt.

Als letzter Puzzlestein wird die Herzogsägmühle nun eine dezentrale stationäre Übergangshilfe eröffnen. Die funktioniert wie eine Art Wohngemeinschaft, berichtete Höltl. Sechs Plätze wird es in Fürstenfeldbruck geben, weitere sollen über den Landkreis verteilt werden. Dann entsteht ein Netz, das die Menschen in Not auffangen soll. „Damit sind die Vorstellungen, wie Wohnungslosenhilfe in Fürstenfeldbruck funktionieren soll, komplett“, schloss Höltl.

Sie habe sehr viel Herzblut in das Projekt investiert, lobte OB Christian Götz. „Wohnungslosenhilfe in Fürstenfeldbruck hat Vorbildcharakter.“ Er hoffe, dass die Zahlen auf dem niedrigen Niveau gehalten werden können. Zu Obdachlosigkeit gesellten sich oft psychische Probleme und Suchterkrankungen. „Wir haben in der Stadt ein gutes Netz.“ In anderen Kommunen werde das Thema anders gehandhabt, meinte Philipp Heimerl (SPD). Bruck habe einen anderen Weg gewählt. „Der Erfolg gibt uns Recht.“

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