Mit schwarzem Schleier zur Papst-Beerdigung: Warum Charlène, Letizia und Rania ihre Häupter verhüllten
Europas Königshäuser zeigten sich in Trauer vereint, als sie am 26. April von Papst Franziskus Abschied nahmen. Nicht alle royalen Damen erwiesen dem Pontifex die letzte Ehre im traditionellen Schleier.
Rom – Bei der Beisetzung von Papst Franziskus (88, † 2025) versammelten sich zahlreiche Vertreter europäischer Königshäuser in Rom. Besonders auffällig: Viele Royals wie Charlène von Monaco (47), Königin Letizia (52), Königin Rania von Jordanien (54), Königin Silvia (81), Kronprinzessin Mette-Marit (51) und Mathilde von Belgien (52) trugen traditionelle schwarze Spitzenschleier, sogenannte Mantillas. Es gab aber eine Ausnahme.
Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom: Ein Blick hinter die royale Tradition der Mantilla
Königin Letizia von Spanien erschien in einem eleganten schwarzen Kleid mit rundem Ausschnitt und Dreiviertelärmeln, kombiniert mit einer schwarzen Mantilla, die ihr dunkles Haar bedeckte. An der Seite ihres Ehemanns König Felipe (57) bildete sie ein würdevolles Paar, das die tiefe Verbundenheit des katholisch geprägten Spaniens mit dem Heiligen Vater zum Ausdruck brachte. Gleiches galt für Königin Rania von Jordanien und ihren Ehemann König Abdullah II. (63). Die Muslimin trug ihr Haar aus Respekt vor dem verstorbenen Papst ebenfalls mit dem traditionellen Schleier bedeckt.
Fürstin Charlène von Monaco (47) wählte ein schlichtes schwarzes Ensemble mit Schleier. Die gebürtige Südafrikanerin wirkte während der gesamten Zeremonie sichtlich ergriffen. Das monegassische Fürstenpaar hatte eine besondere Beziehung zum Oberhaupt der katholischen Kirche und gehörte zu den sieben Frauen weltweit, denen das „Privilège du blanc“ zusteht – das Recht, bei einer Audienz mit dem Papst Weiß zu tragen.
Tradition der Mantilla
Mantilla bezeichnet den in der katholischen Kirche während einiger Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts vorgeschriebenen Kirchenschleier für Frauen. Seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts stand der Begriff auch für ein leichtes Frauenmäntelchen.
In der katholischen Kirche sah der Codex Iuris Canonici von 1917 vor, dass Frauen bei der Heiligen Messe und in Gegenwart des Allerheiligsten einen Kirchen- oder Kommunionschleier tragen sollten, während Männer in der Kirche die Kopfbedeckung abnehmen mussten.
Bei Privataudienzen beim Papst gehört das Tragen einer Mantilla nach wie vor zum Protokoll. Die Tradition des sogenannten „Privilège du blanc“ gestattet Königinnen und Prinzessinnen katholischer Königshäuser (und nur ihnen) das Tragen weißer Mantillen und Kleider bei Papstaudienzen und der Heiligen Messe zur Amtseinführung eines Papstes.
Die Beziehung zwischen Papst Franziskus und den europäischen Königshäusern war stets von gegenseitigem Respekt geprägt. Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen (51), die trotz ihrer Lungenfibrose an der Trauerfeier teilnahm, trug ebenfalls den traditionellen schwarzen Schleier. Auf dem Weg zur Trauerfeier verrutschte dieser allerdings und legte ihr hellblondes Haar frei, bis es ihr gelang, den Schleier mit einer Hand unauffällig zurechtzurücken. Sie kam in Begleitung ihres Mannes Kronprinz Haakon (51), der seinen Vater König Harald V. (88) vertrat. Die norwegische Königsfamilie gehört der evangelisch-lutherischen Kirche an.
Die vatikanische Etikette empfiehlt das Tragen der Mantilla, schreibt es jedoch nicht zwingend vor
König Carl Gustaf (78) und Königin Silvia von Schweden (81) – mit korrektem Schleier (und Gehstock) – nahmen ebenfalls an der Trauerfeier teil. Das schwedische Königspaar gehört der evangelisch-lutherischen Kirche an und hatte zuvor in einer gemeinsamen Erklärung seine tiefe Verbundenheit mit dem verstorbenen Papst zum Ausdruck gebracht.

Der schwarze Schleier, den die royalen Damen trugen, ist weit mehr als nur ein modisches Accessoire. Die Mantilla symbolisiert Demut und Respekt vor dem Kirchenoberhaupt. Sie hat allerdings auch einen praktischen Nutzen und dient der Privatsphäre beim Trauern, da sie wie ein sanfter Schleier vor neugierigen Blicken schützt. Königin Mary (53) trug als Lutheranerin den Schleier am Hinterkopf befestigt und verhüllte ihr Haupt nicht.
Der Dresscode, in Schwarz zu erscheinen, ist für alle royalen Damen obligatorisch
Laut Protokoll müssen sich Frauen strikt an den Dresscode halten, der ein schwarzes Kleid oder Kostüm vorsieht. Der Saum des Rocks sollte bis unter das Knie reichen und die Ärmel sollten vorzugsweise lang sein, mindestens aber dreiviertellang. Bei den Schuhen gilt: ebenfalls schwarz und geschlossen, niedriger Absatz, die Beine mit schwarzen oder hautfarbenen Strümpfen verhüllt.
Die vatikanische Etikette empfiehlt, schreibt aber nicht zwingend vor, die Mantilla zu tragen. Der einzige für den Anlass angemessene Schmuck ist eine einreihige Perlenkette – ein traditionelles Zeichen royaler Trauer, das beispielsweise Königin Mathilde von Belgien (52) elegant zur Schau stellte, die als eine der sieben Königinnen ebenfalls verschleiert war.
Die Trauerfeier bot auch eine seltene Gelegenheit für informelle diplomatische Begegnungen. So wurde berichtet, dass Prinz William (42), der in Vertretung seines Vaters König Charles (76) gekommen war, die Gelegenheit nutzte, um mit US-Präsident Donald Trump (78) zu sprechen. Trump nahm mit seiner Frau Melania (55) ebenfalls an der Zeremonie teil, um Papst Franziskus, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben war, die letzte Ehre zu erweisen. Verwendete Quellen: hellomagazine.com, katholisch.de