Wartenberg: „Es war ein rundum gelungenes Volksfest“ - Lange Wartezeiten an „extremem Sonntag“
Vom beeindruckenden Auszug am Donnerstag schwärmten sie auch vier Tage später noch. Am Montag ging das 56. Wartenberger Volksfest dann mit einem weiteren Zug, dem der Kinder, seinem Ende entgegen. Die Kleinsten standen am Abschlusstag, der am späten Abend mit einem Brillantfeuerwerk gekrönt wurde, traditionell im Mittelpunkt. Die Verantwortlichen zogen derweil im Gespräch mit unserer Zeitung bereits zufrieden Bilanz – auch wenn es trotz der Bilderbuchtage noch ein paar kleinere Stellschrauben gibt, an denen zur Verbesserung kommendes Jahr gedreht werden soll.
Wartenberg – Bürgermeister Christian Pröbst rechnet zu den fünf Festtagen noch den Mittwoch hinzu mit dem gelungenen Kultursommer-Auftakt mit den BR-Brettl-Spitzen. „Es war ein rundum gelungenes Fest. Keine Polizei, kein Sanka“, bilanziert er. „So einen zünftigen boarischen Umzug erlebt man selten.“ Wie berichtet, wurden 900 Bier- und Limomarken ausgegeben, jeweils eines pro Mitmarschierendem. Doch es dürften wohl noch einige mehr dabei gewesen sein. „Da sind so viele Leute mitgegangen, dass kaum noch Zuschauer am Straßenrand übrig geblieben sind“, stellt Pröbst schmunzelnd fest.
Und er lobt: „Der Vergnügungspark war gut, das neue Salettl vom Café Härtl hat voll eingeschlagen. Jeden Tag war mindestens einmal das Zelt voll.“ Und die Partyband Tetra Pack habe den Samstagabend gerockt. „Ich bin ja froh, dass das Zelt am Sonntag noch gestanden ist“, meint Pröbst zur Stimmung.
Das für Freitagmittag angekündigte „große Klassentreffen der Schüler aller Abschlussjahrgänge“ entpuppte sich allerdings nicht als allzu groß. Eventuell, meint der Bürgermeister nach Absprache mit Festwirt Anton Müller, könnte man kommendes Jahr den Schon-eher-Selbstläufer Seniorenmittagstisch, der am Samstag stattfand, mit dem Klassentreffen terminlich tauschen. Ein paar Gäste seien schon gekommen zu dem Klassentreffen, „es hätten aber viel, viel mehr sein können“, gibt Müller unumwunden zu.
Wesentlich mehr hatten er und sein „super Bedienungstrupp“, wie Müller sein Team lobt, dann Sonntagmittag während des Oldtimertreffens und des Tags der Vereine zu tun. Ein paar genervte Kopfschüttler waren in der Spitzenzeit unter den Gästen zu sehen, da das – ansonsten geschmacklich bestens ankommende – Essen über eine Stunde auf sich warten ließ. „Es sind sogar Leute gegangen, weil kein Platz mehr war“, weiß Müller, der mit seinem kochenden Bruder Christian das Festwirtsduo bildet. „Der Sonntag war extrem“, sagt Anton Müller. Und Pröbst meint, dass das Zelt im Vergleich zum Festsonntag des Vorjahres doppelt so voll war. „Wartezeiten gibt’s immer mal.“, sagt der Bürgermeister. Aber auch darüber werde man sich mit den Wirten austauschen.
Hinzu kommt laut Müller, dass in der Umgebung kein weiteres Oldtimertreffen stattgefunden habe, außerdem habe wohl der Tag der Vereine viel Publikum angezogen. „Dann hast du schnell mal 500, 600 Gäste mehr“, sagt Müller. Samstag und Sonntag („Das war wahnsinnig guad!“) haben ihm zufolge die kleine Flaute vom Freitag wieder gut gemacht – am Abend waren einige Fußballfans dem Fest ferngeblieben, auch wenn es ein paar kleinere Public-Viewing-Gelegenheiten für das EM-Eröffnungsspiel auf dem Volksfestgelände gegeben hatte. Alles in allem ist Müller aber happy: „Es war sehr gut.“ Zumal „nichts kaputtgegangen ist und es keine Ausschreitungen gegeben hat“.
Ähnlich zufrieden ist auch Schausteller-Chefin Gabi Rilke, die noch vom „gigantischen Umzug“ am Donnerstag schwärmt. Ganz wichtig für ihre Branche: „Wettertechnisch haben wir heuer richtig Dusel gehabt. Ein paar Regenspritzer – das war’s.“ Was die Wartenbergerin bei ihrem Heimspiel besonders gefreut hat: Es hätten sich bei ihr einige Gäste für das schöne Volksfest bedankt. „Das finde ich ganz toll“, sagt sie. Auch ihre Schaustellerkollegen seien zufrieden gewesen, auch wenn es immer mal einen oder zwei gebe, „für die es nicht so dolle war“.
Glücklich waren dann auch die Kinder am Montag. Auch der Kinderumzug fiel rekordverdächtig aus, sodass Rilke, die sonst gern von der Kutsche aus die Fahrchips in die Meute wirft, umdisponieren musste. Die Gefahr war ihr zu groß, dass angesichts des großen Gewusels die Pferde unruhig werden könnten. Sie wurden aus dem Geschehen gezogen. Geflogen sind die Fahrchips aber doch: vom festen Boden aus. Die Werfer: Rilke und Pröbst. Die „Grauen Panther“ sorgten von der zweiten Kutsche hinter dem Volksfestkindl Leni Hofmayr hoch zu Ross für die Musik.
MARKUS SCHWARZKUGLER/ KLAUS KUHN