Klebrige Blätter oder schwache Triebe – so vermeiden Sie im Winter Zimmerpflanzen-Stress
Von Mangelerkrankungen bis hin zu Schädlingen: Warum Ihre Zimmerpflanzen im Winter oftmals leiden und wie Sie ihnen mit der richtigen Pflege helfen können.
Es ist ganz natürlich, dass Pflanzen im Laufe des Jahres ihre Erscheinung verändern: Sie entwickeln Knospen, werden grüner und werfen schließlich ihr Laub ab. Einige produzieren Blüten, die sich in Früchte verwandeln. Aber eine Zimmerpflanze bleibt immer die gleiche Zimmerpflanze, oder? Das ist nicht ganz richtig. Tatsächlich unterliegen auch Pflanzen wie Bogenhanf, Drachenbaum und Glücksfeder den saisonalen Veränderungen, auch wenn es nicht so offensichtlich ist. Während der kalten und dunklen Monate gehen sie in eine Winterruhe über. Dann gibt es mehrere Ursachen, die sie stressen oder sogar krank machen können.
Typische Stress-Symptome bei falscher Pflege von Zimmerpflanzen

Es ist nicht selten, dass eine Pflanze, die bisher gut gediehen ist, im Januar plötzlich ihre Blätter hängen lässt. Diese Stress-Symptome treten häufig bei Zimmerpflanzen im Winter auf:
- Gelbe Blätter
- Braune Blattspitzen
- Vertrocknete Blätter
- Blätter fallen ab
- Herabhängende Blätter
- Hellgrüne Blätter
- Lange Geiltriebe
- Fäden an der Pflanze
- Ein klebriger Film auf der Pflanze
Diese Symptome können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden und eine schnelle Lösung ist oft nicht möglich.
Problem Nr. 1: Die Pflanze hat zu wenig Licht
Licht ist für Pflanzen essenziell, da sie es für die Photosynthese benötigen. Wenn sie zu wenig Licht bekommen, können sie krank werden und eine Art Winterdepression bekommen. Einige Pflanzen, wie Efeu, Grünlilie oder Einblatt, kommen auch mit wenig Licht aus. Andere, wie Aloe vera, Birkenfeige, Geigenfeige, Pfeilblatt und Strelitzie, benötigen viel Sonnenlicht. Wenn die Pflanze zu dunkel steht, könnte sie verkümmern, die Blätter bleiben blass und gelb oder sie treibt zu schnell mit schwächeren Trieben aus, mit sogenannten Geiltrieben. Diese sind ein schlechtes Zeichen, da sie ein Einfallstor für Schädlinge sind.
Hilfe bei Lichtmangel
Pflanzen, die viel Licht benötigen, sollten Sie im Winter an den hellsten Standort in der Wohnung stellen, zum Beispiel an ein Südfenster. Aber Vorsicht: Hier kann es für die Pflanzen zu zugig sein oder sie leiden unter der Wärme der Heizung. Eine gute Alternative kann es sein, diese Pflanzen, insbesondere wertvolle Exemplare, unter eine LED-Pflanzenlampe zu stellen.
Problem Nr. 2: Die Pflanze steht zu kalt
Obwohl es okay ist, dass es Pflanzen im Winter kühler haben als im Sommer, mögen viele keine Zugluft und kalte Füße. Birkenfeige, Monstera und Calathea können mit abfallenden Blättern reagieren, wenn sie vor einem offenen Fenster stehen. Falls Sie keine Fußbodenheizung haben, sollten Ihre Zimmerpflanzen nicht direkt auf dem Boden stehen, insbesondere wenn es sich um Fliesen oder Steinboden handelt.
Hilfe für verkühlte Pflanzen
- Stellen Sie nur Pflanzen auf die Fensterbank, die weniger empfindlich sind.
- Oder bringen Sie Ihre Pflanzen in Sicherheit, wenn Sie lüften.
- Platzieren Sie wärmeliebende Pflanzen wie Drachenbaum oder Glücksfeder auf isolierendes Material wie ein Stück Styropor, eine Holzscheibe oder ein Pflanzenrollbrett.
Problem Nr. 3: Die Heizung stresst Ihre Pflanze
Wir mögen es im Winter warm, aber viele Pflanzen nicht. Nicht nur hohe Temperaturen stressen sie, auch trockene Heizungsluft schafft ideale Bedingungen für Schädlinge. Das erkennen Sie an klebrigen Filmen auf den Blättern oder den Fäden und Gespinsten von Spinnmilben. Tropische Gewächse wie Monstera, Orchideen, Alocasia, Dieffenbachia und Philodendron können trockene Luft nicht vertragen und reagieren mit braunen Blattspitzen. Pflanzen aus trockenen Gegenden wie Kakteen und Sukkulenten haben hingegen kein Problem damit, in der Nähe der Heizung zu stehen.
Schutzmaßnahmen für die Pflanzen
- Bringen Sie Pflanzen, die keine beheizten Räume mögen, in ein Winterquartier.
- Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge, damit Sie einen Befall frühzeitig behandeln können. Im Notfall können zum Beispiel ein Sud aus Schwarzem Tee oder Neemöl helfen.
- Entstauben Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, indem Sie große Blätter mit einem feuchten Tuch abwischen. Kleinblättrige Pflanzen dürfen ab und zu unter die Dusche. Achten Sie jedoch darauf, dass der Wurzelballen dabei nicht zu nass wird.
- Viele Pflanzen genießen es, wenn Sie sie mit Wasser besprühen oder ihnen einen Spa-Tag im Bad gönnen. Ein Blattglanz-Spray (werblicher Link) versorgt die Pflanze mit Nährstoffen und schützt vor Trockenheit.
Problem Nr. 4: Nährstoffmangel
Es ist wahr, dass Pflanzen im Winter weniger Nährstoffe benötigen, da sie sich in einer Ruhephase befinden. Manchmal sind sie dennoch unterversorgt, was Sie an blassen gelben Blättern erkennen können, die eventuell grüne Blattadern aufweisen.
Die richtige Nährstoffmenge
Pflanzen, die Sie sonst häufig düngen, vertragen auch im Winter einen gelegentlichen Nährstoffschub. Jetzt reicht aber eine kleine Dosis alle vier Wochen oder noch seltener. Ein Blattspray kann über die kargen Monate hinweghelfen. Zeigt die Pflanze gelbe Blätter mit grünen Blattadern, leidet sie wahrscheinlich unter einer Chlorose, einem Eisenmangel. Dieser wird durch einen Universal-NPK-Dünger nicht behoben, da dieser nur Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält. In diesem Fall müssten Sie also auf einen speziellen Eisendünger zurückgreifen.
Problem Nr. 5: Die Pflanze ist überversorgt
Manchmal meinen Pflanzenfreunde es im Winter auch einfach zu gut. Wenn Sie sich zu sehr um Ihre Pflanzen kümmern, können sie überversorgt sein. Sie erkennen das an folgenden Anzeichen:
- Gelbe Blätter können darauf hinweisen, dass Sie zu viel gießen. Dann besteht auch die Gefahr einer Wurzelfäule.
- Bei Staunässe können die Blätter abfallen.
- Werden Blattränder braun oder die Blätter bekommen gelbe Flecken, hat die Pflanze wahrscheinlich zu viele Nährstoffe bekommen.
So helfen Sie überversorgten Pflanzen
Wenn Sie es zu gut gemeint haben, hilft nur eins: Lassen Sie es jetzt bleiben. Gießen Sie nur noch, wenn das Substrat tiefgehend trocken ist und düngen Sie nur noch selten oder gar nicht mehr. Ist die Erde durchgehend nass, muss die Pflanze aus dem Topf. Aber Vorsicht: Auch das Umtopfen stresst das Gewächs im Winter und sollte nur im Notfall vor dem Frühjahr vorgenommen werden.