50 Themen in zwei Stunden: Bürgermeister gibt Überblick in Fischbachau - Viele Projekte greifbar

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Rück- und Ausblick: Im etwa zur Hälfte gefüllten Klostersaal präsentierte Bürgermeister Stefan Deingruber den Fischbachauern einen bunten Strauß an Themen. © Ralf Poeplau

Über 50 Themen in zwei Stunden: Bürgermeister Stefan Deingruber hat in der Bürgerversammlung Fischbachau ein straffes Programm vorgestellt. Nur wenige Fragen kamen auf. Offen blieb keine davon.

Fischbachau – Von insgesamt 16 abgeschlossenen, 16 laufenden und 14  geplanten Projekten hat Fischbachaus Bürgermeister Stefan Deingruber in der Bürgerversammlung berichtet. Zusammen mit fünf energetischen Einzelmaßnahmen vermittelte der Rathauschef einen Gesamtüberblick, ergänzt um Berichte zu Schulen, Tourismus, Demografie, Finanzen und Wasserversorgung. Die Botschaft war klar: In Fischbachau rührt sich etwas.

Für einzelne der rund 80 Zuhörer im Klostersaal war das am Ende fast ein bisschen viel Sonnenschein. Kreisbäuerin Brigitta Regauer merkte an, in Fischbachau sei nie von Problemen zu hören, und sprach das im Vortrag nicht erwähnte Thema Asyl an. Weitere Fragen der Bürger zielten auf die Bahnstrecke, den Wolfsee (wir berichteten) und Baumaßnahmen ab. Der Bürgermeister zeigte sich aber auch hier gut vorbereitet – selbst bei Themen, die außerhalb der Zuständigkeit der Gemeinde liegen.

Laufende Projekte

Vorher zählte Deingruber die gemeindeeigenen Projekte nicht einfach nur auf, sondern hatte vielfach auch Neuigkeiten im Gepäck. Der Stollen in Deisenried etwa wird 2024 fertig – neben dem Innenausbau folgen ein Toiletten- und ein Kassenhäusl. Für den Pumptrack ist die Baugenehmigung da. Nur ein Jahr nach der vergangenen Bürgerversammlung, in der erstmals die Idee eines Crowdfundings aufkam, hat die private Initiative mehr als 37 000 Euro Spenden gesammelt. Das Ziel von 33.000 Euro wurde damit übertroffen. Im Frühjahr soll der Bau beginnen, erklärte Deingruber.

Für die geplante Erweiterung des Kindergartens hat die Gemeinde indes erst die Architektenleistung ausgeschrieben, bei der Erweiterung der Grundschule ist der Architekt zwar schon beauftragt, Entwürfe stehen aber noch aus. „Wir sind gespannt“, sagte Deingruber.

Im nächsten Jahr fertig werden sollen außerdem beispielsweise die Toilettenanlage in Aurach, der geplante Umbau der Toilettenanlagen im Klosterstüberl sowie die PV-Anlagen für die Feuerwehrhäuser Wörnsmühl und Hundham. „Die Module sind schon da“, sagte der Bürgermeister. „Wir warten nur noch auf die Genehmigung.“

Künftige Projekte

Deutlich länger warten müssen die Fischbachauer schon auf den Lückenschluss des Radwegs von Sandbichl nach Wolfsee. Deingruber erklärte schmunzelnd, das Projekt kenne er noch aus der Zeit seiner ersten Bürgermeisterkandidatur – im Jahr 2000. „Jetzt kommt es in greifbare Nähe“, so Deingruber. Das Straßenbauamt Rosenheim plane den Bau gemeinsam mit der Erneuerung der Straße für das Jahr 2025. Bereits für 2024 stehen im Kalender die Sanierung der Hagnbergstraße, des Badwegs und der Stützmauer Birkenstein sowie der Neubau einer Ampel in Hundham und einer Brücke in Trach (wir berichteten). Außerdem steht unter anderem die Installation von Biotoiletten auf Wanderparkplätzen und die Verlängerung der Sanierungssatzung (siehe Hinweis in blau) auf dem Programm.

Finanzen

Finanziert werden die Projekte aus dem Haushalt, dessen freie Finanzspanne heuer mit 690 000 Euro voraussichtlich höher als in den nächsten Jahren ist. „Ohne Moos nix los“, meinte Deingruber launig und dankte besonders Gewerbetreibenden, die der Gemeinde mit 3,3 Millionen Euro heuer einen Spitzenwert bescherten. Das Plus werde jedoch von der Kreisumlage und steigenden Kosten aufgefressen, so Deingruber.

Einwohner und Gäste

Positiver indes die Einwohner-Entwicklung und die des Tourismus: Der Anteil der Zweitwohnsitzler sank auf knapp sieben Prozent, die Gesamteinwohnerzahl stieg auf 6338. Die Zahl der Übernachtungen erreichte wieder den Vor-Corona-Stand. Lediglich die Gästezahlen und die Aufenthaltsdauer sind leicht gesunken, letztere mit 3,4 Tage wohl auch den Fernreisen geschuldet, meinte Deingruber.

Bürgerfragen

Auf Regauers abschließende Frage nach dem Stand beim Thema Asyl erklärte Deingruber, die Gemeinde habe ihre Quote sogar „übererfüllt“. Untergebracht sind Flüchtlinge etwa im Haus Hildegard in Birkenstein und im ehemaligen Gasthof zum Breitenstein. „Etwas anderes haben wir nicht, es wird händeringend gesucht im Landkreis.“ Weitere Berichte, etwa zu den angefragten und vorgestellten Themen Wasserversorgung, Hochwasserschutz und Bahnübergänge, folgen. nap

Mitgestalten

Mitgestalten können Bürger am Mittwoch, 29. November, ab 18.30 Uhr im Rathaus. In einer Ortswerkstatt werden Ideen zur Nutzung der Städtebauförderung gesammelt. Anmeldung an rathaus@fischbachau.de.

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