Miss Sunseid kehrt zurück: Trachtenverein feiert mit Dirndl-Show am Auerberg

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„Authentisch boarisch“ müssen die Bewerberinnen für die Wahl zur Miss Sunseid 2025 sein. Hier ein Ausschnitt aus dem Video-Aufruf des Trachtenvereins Auerberg. © Screenshot

Zehn Jahre nach der letzten Wahl ist es wieder so weit: Der Trachtenverein d’Auerberger Hocheck lädt anlässlich seines 115-jährigen Bestehens zur dritten Miss-Sunseid-Kür ein. Authentizität, Kreativität und boarisches Lebensgefühl stehen dabei im Mittelpunkt – samt fulminanter Showeinlagen im Festzelt am Auerberg.

Rückkehr einer Kultveranstaltung

Fesche Dirndl sind keine Massenware. Weder aus Stoff, noch aus Fleisch und Blut. Nur logisch, dass auch die Wahl zur Miss Sunseid am Auerberg ein seltenes, weil besonderes Ereignis ist. Nach der umjubelten Premiere beim rauschenden Fest zum 100-jährigen Bestehen des Trachtenvereins d‘Auerberger Hocheck 2010 und der ihr in nichts nachstehenden Neuauflage bei den Bergla Festdog des gleichnamigen Dirndl- und Burschenvereins 2015 wurde es dann aber lange still um den Bierzelt-Laufsteg. Zehn Jahre später ist es nun aber endlich wieder so weit. Zu ihrem 115-jährigen Geburtstag fahren die Trachtler wieder eine Miss Sunseid-Torte auf. Angeschnitten wird sie am Donnerstag, 14. August, im Festzelt am Auerberg. Der mehr als würdige Auftakt eines fünftägigen Festprogramms mit Musik, Tanz, Tradition und sogar einem sportlichen Kräftemessen.

Kreative Showeinlagen und echte Ausstrahlung

Letzteres ist auch bei der Miss-Wahl nicht ausgeschlossen. Denn wie in den Vorjahren dürfen die (heuer wegen der zeitlichen Straffung nur zwölf statt 15) Bewerberinnen mit einer Showeinlage versuchen, das Publikum von sich zu überzeugen. Dass dies durchaus spektakulär verlaufen kann, zeigte sich 2010 und 2015 etwa beim Bierflaschenheben mit einem Bagger, beim Einschenken eines Halbe-Glases auf dem Einrad, beim Handstandüberschlag auf der Bühne, beim Schnitzen eines Holzblocks mit der Kettensäge, beim Pfeifen einer Melodie auf geöffneten Bierflaschen oder beim Schnaps-Ausschank auf Inlineskates.

Ein Verein, viele Dirndl – und eine klare Botschaft

Auch heuer ist der Kreativität der jungen Frauen keine Grenze gesetzt. Am wichtigsten aber ist – ebenfalls wie bei der Premiere 2010 – die authentische Ausstrahlung: „Die Miss Sunseid soll aus Überzeugung das echte Dirndlgwand tragen und ebenso das boarische Lebensgefühl vertreten“, heißt es in der Ausschreibung. Zur regionalen Identifikation vertreten die Bewerberinnen wieder jeweils einen Verein, wobei der Einzugsbereich erneut weit bis ins Unterland reicht.

Akquise mit dem Traktor: ein Auerberger Trachtler auf der Suche nach Bewerberinnen für die Miss Sunseid 2025.
Akquise mit dem Traktor: ein Auerberger Trachtler auf der Suche nach Bewerberinnen für die Miss Sunseid 2025. © Screenshot

Von Mista zu Miss – Plattler stimmen ab

Die zehn Jahre Pause waren laut Trachtenvereinsvorsitzendem Peter Hagnberger übrigens nicht beabsichtigt. So habe man eigentlich zum 110-jährigen Bestehen 2020 wieder zur Wahl aufgerufen. Da wäre übrigens nicht nur die Miss, sondern auch der „Mista“ Sunnseid gekürt worden. Dass es beim Konjunktiv blieb, war einzig und allein Schuld der Corona-Pandemie, die jeglichen Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung machte. Während die Miss-Wahl nun heuer ihr Comeback feiert, bleiben die Herren aber doch wieder außen vor. „Das haben die Plattler in einer demokratischen Abstimmung so entschieden“, erklärt Peter Kirchberger als Organisator der Miss-Wahl schmunzelnd.

Mit Drohne, Dirndl und Traktor zur Werbung

Beim aufwendig produzierten Werbe-Video für die potenziellen Kandidatinnen und die Sponsoren, die auch heuer wieder hochwertige Preise für die Top-Drei-Missen springen lassen, spielen aber auch die Burschen eine tragende Rolle. Sie verteilen mit Traktor, Schnauferl und Tandem die Flyer und nehmen die aufgeschlossenen Dirndl gleich persönlich mit ins Schlepptau. Unterlegt ist der sogar mit Drohne aufgezeichnete, vierminütige Film mit einer Neuauflage des extra für die erste Miss Sunseid-Wahl 2010 komponierten Titelsongs.

Eintrittskarten und Abendprogramm

Im Festzelt selbst spielt dann der Oberlandexpress auf, Vitus Reger und Florian Obermaier führen als Ansager durch den spannenden Abend. Wer live mit dabei sein und selbst seine Stimme abgeben will, sollte schnell sein. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Tickets zum Preis von zwölf Euro gibt‘s beim Edeka-Markt in Elbach. Wer eine der Bewerberinnen kennt, kann auch über sie an eine Karte kommen.

Das weitere Festprogramm

Die Wahl zur Miss Sunseid am Donnerstag, 14. August, um 20 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) ist nur der Auftakt der insgesamt fünf Festtage am Auerberg. Weiter geht‘s bereits am Freitag, 15. August, ab 19 Uhr mit dem Wertungsplatteln der Gaugruppe Leitzachtal, das die Elbacher Blasmusik begleitet.

Der traditionelle Höhepunkt der Feierlichkeiten beginnt bereits am Samstagabend, 16. August, um 19 Uhr mit dem Totengedenken am Kreuz am Hocheck (18.30 Uhr). Unter dem Motto „115 Jahr d‘Auerberger – singa, tanzn, Musi macha“ steht dann ab 20 Uhr der Festabend im Zelt. Es treten auf die Auerberger Tanzlmusi, die Fanny Dul Musi, der Seeleit‘n Dreigsang sowie die kleinen und großen Plattler und die Goaßlschnoizer der Auerberger und wieder die Elbacher Musikkapelle, Andreas Estner führt durchs Programm.

Nach einer kurzen Nacht erfolgt am Sonntag, 17. August, bereits um 8.30 Uhr der Ruf zum Empfang der Vereine, ehe es im Kirchenzug zum Gottesdienst (10 Uhr am Feldaltar in der Nähe der Schnitzenbaumer-Kapelle) und im Festzug zurück ins Zelt am Auerberg geht. Die Ehrentänze mit Verteilung der Ehrengaben stehen um 13 Uhr an, ab 16 Uhr klingt der große Tag in der Bar aus. Hier probieren die Auerberger laut Trachtenvereinsvorsitzendem Peter Hagnberger eine im Unterland bereits bewährte Sache aus: Mit der Anzwies-Muse spielt eine Live-Band bayrisch-fetzige Songs in der Bar.

So spektakulär die Festtage begonnen haben, so spektakulär klingen sie am Montag, 18. August, wieder aus. Ab 18.30 Uhr steigt das Seilziang. Wie schon bei den Bergla Festdog treten auf einer Grasfläche mitten im Zelt die fünfköpfigen Teams (plus Ersatzmann und Trainer) gegeneinander an. Zur Stärkung – natürlich auch der Besucher – tischen die Trachtler Kesselfleisch auf. „Das gibt Stimmung wie in einer Arena“, ist Hagnberger überzeugt. Und wer weiß, vielleicht feuert ja auch die frisch gebackene Miss Sunseid die starken Burschen an. sg

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