Gute Alternative oder Mogelpackung: Ist Vollkorntoast wirklich gesünder?
Toastbrot gehört zu den beliebtesten Brotsorten in Deutschland, doch es ist alles andere als gesund. Aber wie sieht es mit Vollkorntoast aus?
Es ist in fast jeder deutschen Küche vertreten: das Toastbrot. Die luftigen Brotscheiben werden jeden Morgen millionenfach in den Toaster gepackt und anschließend mit diversen Aufstrichen beschmiert. Dabei warnen gemeinnützige Organisationen wie DiabetesDE schon seit langem, dass der Buttertoast viele Kalorien und kaum Nährwert besitzt. Doch gilt das auch für seinen kleinen Bruder Vollkorntoast?
Viel Zucker, viel Salz, viel Verarbeitung
Auch wenn Toast und herkömmliches Brot aus denselben Grundzutaten bestehen (Wasser, Mehl, Hefe, etc.) sind sie, was ihre Nährwerte angeht, völlig verschieden. Toastbrot ist nämlich ein hoch verarbeitetes Lebensmittel, das in manchen Fällen neben viel Zucker und Salz auch Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Stabilisatoren, Säuerungsmittel und Aromen enthalten kann. Die volle Palette also.

Hinzu kommt, dass das Toastbrot einen vergleichsweise geringen Gehalt an Ballaststoffen enthält und nicht richtig sättigt. Das kann in einem Kreislauf resultieren: Um satt zu werden, muss man mehr Toast essen. Mit mehr Toast nimmt man mehr Kalorien und Zusatzstoffe auf, was sich im schlimmsten Fall auf die Gesundheit und das Gewicht niederschlagen kann. Beim Vollkorntoast sieht die Gleichung etwas anders aus, aber nicht massiv.
Fun Fact:
2020 wurden in Deutschland laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks insgesamt etwa 1.681.939 Tonnen Brot erworben. Davon waren 25,6 % Toastbrot und 24,2 % Mischbrot. Brote mit Körnern und Sesam lagen bei etwa 14,9 %, während Vollkorn- und Schwarzbrot auf nur 11,4 % kamen. Weizen-, Roggen- und Dinkelbrot landeten alle unter der 10-Prozent-Marke.
Deutlich mehr Ballaststoffe, aber …
Aufgrund des Vollkornanteils ist Vollkorntoast zumindest gesünder als normales Toastbrot. Es enthält deutlich mehr Ballaststoffe und die Körner liefern mehr Mineralstoffe, Vitamine und ungesättigte Fette. Zudem wird in dieser Toast-Art häufig Rapsöl verwendet, das ebenfalls die bessere Wahl ist. So enthält zum Beispiel der Vollkorntoast der beliebten Marke „Golden Toast“ nach den Angaben des Herstellers pro 100 Gramm etwa:
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- 5 Gramm weniger Kohlenhydrate als im Weizentoast (48 g)
- 3,6 Gramm mehr Ballaststoffe als im Weizentoast (2,9 g)
- 0,7 Gramm mehr Eiweiß als im Weitentoast (8,1 g)
Hier enden aber auch schon die Vorteile. Die Kalorienzahl pro 100 Gramm ist bei den beiden Toastarten in etwa gleich (bei Golden Toast sind es etwa 267 kcal) und auch die hohe Menge des zugesetzten Zuckers (etwa 4,2 Gramm) und der Zusatzstoffe bleibt weiterhin problematisch (die Angaben können je nach Produkt variieren).
Unterm Aufstrich bleibt Vollkorntoast also weiterhin eine schlechtere Alternative zum normalen Vollkornbrot. Es ist mit Abstand die gesündeste Brotart und enthält viele Ballaststoffe, B-Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen, die euch durch den Tag bringen. Wer sich also gesund ernähren möchte, sollte Toast lieber im Regal liegen lassen, egal in welcher Form.