Knallhart-Regel an der Adria: Beliebter Italien-Badeort verhängt Bikini-Verbot
Die Adriaküste in Italien ist bei Urlaubern beliebt. Manche Touristen sind im Urlaub offenbar etwas zu entspannt – der Badeort Lignano will dem nun Einhalt gebieten.
Lignano – Tourismus ist Fluch und Segen: Einerseits sorgen die Urlauber für Einnahmen, andererseits belasten die Touristenmassen den Alltag der lokalen Bevölkerung. Der Badeort Lignano in Italien hatte die Kleiderregeln bislang „dem gesunden Menschenverstand und Anstand der Menschen überlassen“, hieß es von der Gemeinde. Damit ist es offenbar für das Empfinden der Einheimischen nicht weit her, weshalb der beliebte Badeort an der Adriaküste ein Bikini-Verbot ankündigt.
Adria-Ort in Italien verhängt Bikini-Verbot : Lignano untersagt Badekleidung an öffentlichen Plätze
Im gesamten Gemeindegebiet sei es häufig zu Verhaltensweisen von Urlaubern gekommen, die von der Allgemeinheit als anstößig empfunden werden, erklärte Stadträtin Liliana Portello bei Udine Today. Manchmal hätten die Bürger ihre Meldungen der Vorfälle mit Fotos unterlegt, „die den etwas zu entspannten Stil einiger Touristen dokumentieren“, so Portello weiter. Badekleidung oder nackte Oberkörper sind in Lignano deshalb nun verboten.
Demnach ist es untersagt, sich mit Bikini oder Badeshorts „an öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Orten zu bewegen, mit Ausnahme von Kindern unter zwölf Jahren und mit Ausnahme der Strandpromenade und der Lagune.“ Dabei gehe es nicht nur um den Schutz der Anwohner, sondern auch um das Image des Ortes, heißt es in der neuen Bestimmung der Gemeindeverwaltung von Lignano Sabbiadoro. „Niemand ist ein Fanatiker“, sagt die Stadträtin, „aber man braucht Respekt gegenüber einer Stadt und vor allem Respekt gegenüber den Bürgern.“
Lignano macht bei Kleiderregeln ernst: Bußgelder von bis zu 500 Euro möglich
Die Regelung soll in Lignano ab 5. Mai gelten, bei einem ersten Verstoß schlagen Bußgelder von 25 Euro zu Buche, Wiederholungstäter müssen bis zu 500 Euro zahlen, wie das italienische Medium Messaggero Veneto berichtete. Lignano hatte bereits im vergangenen Jahr Alkohol-Exzessen, Vandalismus und Auseinandersetzungen den Kampf angesagt und strengere Regeln für Party-Touristen erlassen. Am 29. April soll dem Stadtrat eine weitere Vorlage zur Abstimmung vorgelegt werden, wie Il Gazzettino berichtete. Darin geht es um das „Wildparken“ von Wohnmobilen und Wohnwagen. Zahlreiche italienische Badeorte verhängten ebenfalls Kleidervorschriften und andere Regeln für Touristen, darunter etwa Viareggio, Sorrent, Caorle und Chioggia.