Ab 2025 resistente Kämpfe bekämpfen: Startschuss für das Infektionspräventionszentrum der TUM in Weihenstephan
Am Montag wurde das Richtfest des TUM-Infektionspräventionszentrums in Weihenstephan gefeiert. Schon ab dem Dezember 2025 soll dort an Lösungen in puncto resistente Keime gearbeitet werden.
Freising – „Heute ist ein ganz besonderer Tag“, erklärte der spürbar stolze Staatsminister Florian Herrmann am Montagvormittag auf einer ganz besonderen Baustelle. An der Liesel-Beckmann-Straße entsteht nämlich gerade jenes Zentrum, das für die Gesundheit der Menschheit weltweit von enormer Bedeutung werden kann – und zwar mit innovativen Strategien gegen resistente Keime bei Mensch und Tier. Florian Herrmann ist sicher: „Das wird ein Meilenstein für die TUM School of Life Sciences werden, ein Ort der Spitzenforschung“. Als 2021, während der Covid-Pandemie, die ersten Gespräche zu diesem Forschungsinstitut geführt wurden, so seine Erinnerung, habe er sich damals sofort eines gedacht: „Das brauchen wir und das wollen wir auch. Auf das wartet die Welt gerade“.
Resistente Keime in Schach halten
Das Ziel: Fünf Kompetenzteams im Bereich Mikrobiom, Mikrobiologie, Immunologie, Technologie und Translation sollen innovative Strategien erarbeiten, um resistente Erreger in Schach zu halten, diese bei bestehenden Infektionen zu kontrollieren und deren Verbreitung zu verhindern – und das auch unabhängig von Antibiotika. Herrmann lobte zudem, dass Freising mit großen Schritten in die Zukunft gehe, unterstützt von der Bayerischen Staatsregierung, die für dieses ungewöhnliche Projekt 40 Millionen Euro zuschießt. Aber auch der Neubau an sich überzeugte den Staatsminister, der eine Rechnung in puncto Nachhaltigkeit aufmachte: „Hier werden durch eine innovative Bauweise rund 50 000 Liter Erdöl pro Jahr eingespart“.
„Freising weiß, was es an Weihenstephan hat – aber Weihenstephan weiß auch, was es an Freising hat“, betonte anschließend Monika Schwind, die in Vertretung des Oberbürgermeisters Tobias Eschenbacher das Richtfest begleitete. Schwind weiß, dass die Angst vor resistenten Erregern weltweit zunimmt, gerade eben weil immer weniger Antibiotika-Maßnahmen Wirkung zeigen. „Es ist eine schleichende Pandemie, und sie wird nicht abklingen“, so ihre Einschätzung. In puncto Neubau und vor allem zum Standort erklärte Schwind: „Wir sind dankbar, dass hier geforscht werden wird und wir sind sehr stolz, dass das ZIP in Freising steht“.
„Mit diesem Zentrum stellt sich die TUM an die Spitze dieser Forschungen“
„Ja, wir müssen weiter forschen, denn die unterschiedlichen Infektionskrankheiten werden uns begleiten“, unterstrich TUM-Vizepräsidentin Prof. Dr. Jeanne Rubner – und verwies auch auf die zu erwartenden Infektionen während des gerade laufenden Oktoberfests. Eines sei ihrer Meinung nach völlig klar: „Mit diesem Zentrum stellt sich die TUM an die Spitze dieser Forschungen“. Hochspezialisierte Teams sollen schon bald (geplant ist ab Dezember 2025) im ZIP interdisziplinär auf einer Fläche von rund 2500 Quadratmetern und in hochmodernen Laboren zusammenarbeiten. „Wir brauchen dringend Ideen“, so die Einschätzung von Rubner und weiter: „Wohin würde so ein Zentrum besser passen als hier. Die TUM School of Life Science ist ein weltweites Vorbild für Lebens-Wissenschaften“.
Ihr Dank ging aber auch in Richtung der Stadt Freising, ohne die so ein Vorhaben schlichtweg nicht möglich gewesen wäre. „Ich bin immer begeistert, wenn ich nach Freising komme, das ist schon ein ganz besonderer Ort“, so ihr großes Lob an die Domstadt. Äußerst gute Nachrichten hatte aber auch Andreas Kronthaler, Amtsleiter des Staatlichen Bauamts Freising, dabei: „Wir müssen bis Ende 2025 fertig werden – und wir sind zeitlich sehr gut unterwegs. Und auch der Kostenrahmen wird eingehalten. Wir haben das Glück, dass keine Firmen weggebrochen sind“.
Zerbrochen ist dafür aber freilich das Weinglas, das Zimmerer Timo Meßler nach seinem Richtspruch zu Boden warf, damit auch weiterhin das Zentrum alles Glück der Welt erfahre.