Faschingsprinz erleidet Kreuzbandriss: Jetzt übernehmen die Hoheiten vom Vorjahr
Prinz Markus I. sollte eigentlich mit Prinzessin Marion I. im Attenkirchener Fasching regieren. Doch wegen eines Kreuzbandrisses kann er nicht tanzen. Deshalb springt kurzerhand das letztjährige Prinzenpaar ein.
Attenkirchen – Die Zeichen hätten nicht viel schlechter stehen können, als sich der frisch gekürte Faschingsprinz Markus I. im Dezember beim Training für den Fasching 2025 einen Kreuzbandriss zuzog. An Showtanz zusammen mit ihrer Lieblichkeit Prinzessin Marion I. war danach nicht mehr zu denken. Aber die Narrhalla hat aus der Not eine Tugend gemacht und für die Tanzeinlagen kurzerhand das Prinzenpaar aus dem Vorjahr zurück ins Rampenlicht geholt – mit großem, um nicht zu sagen überwältigendem Erfolg. Und, nicht zu vergessen, mit der Ankündigung, dass die verhinderten Tollitäten ihre Auftritte in der kommenden Saison nachholen. Sprich, das Prinzenpaar für 2025/2026 steht jetzt schon fest.
Eine Aussicht, die am Freitag bei der Inthronisation von Marion I. und Markus I. ganz nach dem Geschmack eines total begeisterten Publikums war. Es gab viel Beifall für die doppelte Besetzung. Noch dazu knüpften Ex-Prinzessin Theresa I. und Ex-Prinz Paul I. nahtlos an ihre mitreißenden Auftritte aus der vergangenen Saison an. Nicht nur beim Walzer tanzen, sondern auch bei einer mitreißenden Rock‘n‘Roll-Showtanz-Einlage. Das Narrenvolk feierte die aus der Not geborene Lösung mit Jubel, Trubel und Heiterkeit. Das ging bis in die frühen Morgenstunden so.

Maßgeblich beteiligt an dem Erfolg waren neben der Garde und den Kasperln auch die Musiker der Showband „Shitparade“. Ein illustres Trio, das mit Schlagern, Astro-Pop und Rockklassikern ordentlich für Stimmung sorgte in der festlich geschmückten, mit knapp 300 Faschingsfans so gut wie ausverkauften Mehrzweckhalle.
Alles wartete gespannt auf den Einzug des Hofstaates. Die Garde schritt forsch voran. Ein Raunen ging durch die Reihen, als die Tollitäten das erste Mal im Faschingskostüm das Parkett betraten. Prinzessin Marion I. strahlte über das ganze Gesicht, und auch ihr auf Krücken gehender Prinzgemahl ließ sich die Laune beim Faschingsauftakt nicht verderben. Er nahm seine Prinzessin sogleich elegant bei der Hand und ließ sie eine gekonnte Pirouette drehen. Eine kleine Kostprobe davon, was alles ohne das Malheur beim Training möglich gewesen wäre. Am Ende nahm man es mit Humor.
Hofmarschall Maximilian Lobmeier frotzelte wenig später auf der Bühne: „Du bis gut zu Fuß!“ Der Prinz machte gute Miene. „Tut mir leid, das musste sein“, bat Lobmeier um Nachsicht. Viel Zeit für eine Retourkutsche blieb ohnehin nicht. Denn es ging jetzt Schlag auf Schlag. Sepp Fischer, seines Zeichens 3. Bürgermeister, überreichte dem Prinzenpaar den symbolischen Rathaus㈠schlüssel – nebst besten Wünschen für die fünfte Jahreszeit. Prinz Markus I. entschuldigte sich vorsorglich dafür, dass er wegen seines Handicaps „nur auf der Bühne rumgeistern“ könne. Deshalb werde man nächstes Jahr noch mal „einmarschieren und natürlich hoheitlich regieren“, kündigte das Prinzenpaar an. Es gab tosenden Applaus dafür.

Ein Auftakt nach Maß und der Beginn für eine rauschende Ballnacht, die am Sonntag bei der Inthronisation des Kinderprinzenpaares Emilia I. und Carl I. eine nicht minder spektakuläre Fortsetzung fand. Auch der Nachwuchs, dem Vizebürgermeister Hermann Lachner aus gegebenen Anlass einen Blumenstrauß und eine Flasche Kindersekt überreichte, legte jede Menge Showtalent an den Tag. Beide Inthronisationsbälle zeigten eindrucksvoll, dass Attenkirchen zu den wenigen verbliebenen Faschingshochburgen im Landkreis zählt.