30 Jahre KAP Fürstenfeldbruck

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Gäste und Gastgeber: Karine Khachaturyan (Verwaltung), Juliane Hayen (Sozialpädagogin), Haurin Abdullah (Sozialpädagogin), Christian Götz (OB), Lisa Weiss (Leitung), Tommy Beer (Kreisgeschäftsführer Caritas FFB). © Bugdoll

Oberbürgermeister Christian Götz gratuliert der sozialen Einrichtung mit emotionalem Statement zum Jubiläum.

Fürstenfeldbruck – Ein sauberes Bett, eine warme Dusche oder ein reichhaltiges Mittagessen, für Obdachlose ist das nicht immer selbstverständlich. Im KAP Fürstenfeldbruck, eine Einrichtung der Caritas in der Hasenheide, steht das alles seit 30 Jahren zur Verfügung.

Die Anfänge waren hart, erinnert sich die ehemalige Leitung Marlies Kolbe in ihrer Rede bei der Geburtstagsfeier am vergangenen Wochenende in Fürstenfeldbruck. 1995 in der Kapuzinerstraße gegründet, daher der Name „KAP“, bestand zu Beginn aus vier leeren Doppelzimmern, einer Teestube und einer Kleiderkammer. „Ich musste mir die Einrichtung erst einmal zusammensammeln. Die Bundeswehr hat ausrangierte Metallschränke und Stockbetten gespendet, die Pfarrei eine neue Küchenzeile, mein Mann hat gefliest und mein Schwager die Telefonleitungen gelegt“, erzählt Kolbe.

Marlies Kolbe: Ehemalige KAP-Leiterin
Marlies Kolbe: Ehemalige KAP-Leiterin © Bugdoll

Neben der ganzen Organisation musste sich die ehemalige Leiterin auch noch um die Nachbarn kümmern, die sich Sorgen um ihre Sicherheit machten. Kurzerhand lud Kolbe alle zu einem Tag der offenen Tür in die Einrichtung ein. Sie zeigte den Nachbarn die Einrichtung und stellte ihnen die Nachtkraft vor, dann kehrte Ruhe ein.

Oberbürgermeister Christian Götz fand in seiner Rede emotionale Worte in der Wertschätzung gegenüber der Einrichtung: „Obdachlosigkeit kann jeden treffen. Ich habe einfach Glück gehabt im Leben. Deshalb ist es wirklich wichtig, dass es hier so eine Einrichtung gibt.“

Das Angebot der Beratungs- und Übernachtungsstelle richtet sich an wohnungslose Menschen und reicht von Übernachtungsmöglichkeiten – es gibt acht Schlafplätze in drei Doppelzimmern, zwei Einzelzimmern sowie Notbetten – über die Nutzung der Teestube mit Essensangeboten bis hin zu Beratungsgesprächen wie beispielsweise Hilfe bei der Beschaffung von Ausweispapieren, Einrichtung einer Postadresse oder Unterstützung bei Gesundheits- und Suchtproblemen.

Betten in Notschlafunterkunft
Übernachtungsmöglichkeit: Bis zu sieben Nächte können die Betten pro Monat von einer Person genutzt werden. © Bugdoll

Dazu kann geduscht und Wäsche gewaschen sowie die Kleiderkammer genutzt werden.

Eine wichtige Rolle im KAP spielen Ehrenamtliche, ohne die das Ganze in dieser Form nicht möglich wäre. Genauso wie Spenden, auf die die Notschlafstelle angewiesen ist, weiß KAP-Leiterin Lisa Weiss. „Es ist schön, so viel Hilfsbereitschaft zu sehen.“ Doch einen Wunsch hat sie zum 30jährigen Jubiläum trotzdem noch: „Wir würden uns eine Hauswirtschaftskraft wünschen.“

Die Bettenvergabe findet täglich von 18 Uhr bis 21 Uhr statt. Die Teestube ist dienstags von 8 Uhr bis 18 Uhr, mittwochs von 13 Uhr bis 18 Uhr und donnerstags von 8 Uhr bis 13 Uhr geöffnet.

Weitere Infos unter www.caritas-wohnungslosenhilfe-fuerstenfeldbruck.de/de/kap-beratungsstelle-und-unterkunft-fuer-wohnungslose-menschen.

jub

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