Bahn frei für neuen Wohnraum in Warngau

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Platz für 20 Wohneinheiten: Am Staiger Anger (M.) sollen drei Mehrfamilienhäuser entstehen. © Archiv tp

20 neue Wohnungen im Herzen von Warngau: Dafür hat der Gemeinderat nun den Weg freigemacht und den Bebauungsplan Staiger Anger verabschiedet.

Warngau – Der Weg ist frei für neuen Wohnraum im Ortszentrum von Oberwarngau: Der Warngauer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Staiger Anger gefasst. In drei neuen Mehrfamilienhäusern sollen dort insgesamt 20 Wohnungen entstehen.

Das Stichwort lautet Nachverdichtung: Das Anwesen Angerweg 19 macht neuer Wohnbebauung Platz. Von einem ersten Entwurf mit vier windmühlenflügelartig angeordneten Neubauten rückte der Bauwerber noch ab, noch ehe der Gemeinderat nach einer Klausur ablehnte, dafür mit einem Bebauungsplan Baurecht zu schaffen. Das Projekt konzentriert sich nun auf das, was anhand der umgebenden Bebauung ohnehin baurechtlich für den Bereich drin ist. An einem Bebauungsplan hielt der Gemeinderat aber fest, um die Zügel in der Hand zu behalten. Denn in der Ecke des Orts ist einiges in Bewegung: Nicht nur am Staiger Anger, auch nördlich davon am Angerweg Nord, wo der Hauserbauer aussiedeln soll, werden die Weichen für eine Neubebauung gestellt. Und das sorgt durchaus für Sorgen, ob die Infrastruktur dem gewachsen ist – gerade in der Nachbarschaft.

Auch in der jüngsten und letzten Auslegungsrunde, ehe der Bebauungsplanentwurf Rechtskraft entfalten soll, taten Nachbarn Bedenken kund. Sie fürchten nicht nur eine aus ihrer Sicht „maximale Dorfverdichtung“, sondern auch, dass der Angerweg – der im Zuge des Projekts mit einer Grundabtretung um einen Meter verbreitert werden soll – überlastet werden könnte. Zu den Kritikern zählt ein Schreinereibetrieb, der seinen Lieferverkehr mit großen Fahrzeugen über den Angerweg abwickelt. Der Rechtsanwalt des Firmeninhabers schlug deshalb neben einem Gutachten vor, das zusätzliche Verkehrsaufkommen umzuleiten. Ein gesteigertes Verkehrsaufkommen im Angerweg befürchtet die Gemeinde allerdings nicht. Die Tiefgarage sowie Besucherparkplätze werden von der Taubenbergstraße aus erschlossen. Die zu erwartende Zunahme im Angerweg liege unterhalb einer Bagatellgrenze von 200 Fahrzeugen am Tag, führte Bauamtsleiter Andreas Beer im Gemeinderat aus. Gemäß Schallschutzgutachten stünden durch die Neubauten auch keine Nachteile für die Schreinerei zu befürchten.

Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) erinnerte noch einmal daran, dass der Wunsch nach einer Infrastrukturabgabe, mit der Bauwerber an den allgemeinen Folgekosten für die Infrastruktur beteiligt würden, in einer kleinen Gemeinde wie Warngau schlicht nicht erfüllbar sei, wie sich in mehreren Anläufen der Verwaltung herausgestellt hatte. Man habe dies auch nun wieder von einer Kanzlei juristisch prüfen lassen, die zum selben Ergebnis komme. „Es gibt keine Möglichkeit“, so Thurnhuber, der sich eine andere Regelung durch den Gesetzgeber wünschen würde.

Florian Rank (FWG) signalisierte zwar seine Zustimmung zum Satzungsbeschluss, findet die Bebauung – trotz abgespeckter Variante – aber nach wie vor „zu groß und zu wuchtig“, gerade auch in Verbindung mit den neun Wohnungen, die am Hauserbauern vorgesehen sind. Anton Bader (FWG) appellierte an den Investor, dass bei den Wohnungen vor allem Einheimische zum Zuge kommen sollten. Michael Spannring (Grüne) appellierte dagegen an seine Kollegen: „Wir sind auch verpflichtet, Wohnraum zu schaffen“ – gerade angesichts des neuen Gewerbegebiets Birkerfeld II, wo Hunderte Arbeitsplätze entstehen werden.

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