„Durch muss da jeder mal“: Nach seiner erneuten Verletzung arbeitet Luis Vogt auf sein Comeback hin

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Springt wieder: Hinter Luis Vogt liegt eine lange Leidenszeit. Vor zwei Wochen kehrte das Speed-Talent vom SC Garmisch in den Schnee zurück. © imago

Keine einfache Zeit liegt hinter Luis Vogt. Der Youngster im Deutschen Speedteam fieberte dem Heimweltcup im Januar entgegen, dann folgte sein Saisonaus.

Garmisch-Partenkirchen – Keine einfache Zeit liegt hinter Luis Vogt. Der Youngster im Deutschen Speedteam fieberte dem Heimweltcup im Januar entgegen, hatte zuvor noch beim Europacup in Tarvisio mit Rang zwei überzeugt. Alles war bereit für das Highlight in seiner noch jungen Karriere. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit dem 22-Jährigen. Beim Zielsprung in Tarvisio verletzte sich der Skifahrer am Schienbein, sein Start in Garmisch-Partenkirchen fiel ins Wasser. Es sollte nicht die letzte Hiobsbotschaft bleiben.

Das Talent vom Skiclub Garmisch versuchte alles, um möglichst schnell auf die Füße zu kommen. Was nicht gelang. „Selbst bei einfachsten Laufübungen und Sprüngen hatte ich Schmerzen“, erzählt Vogt. „Wenn ich bei einer Stufe von zehn Zentimetern Höhe schon Probleme habe, wie soll das bei Sprüngen von 40 bis 50 Metern werden?“ Statt im norwegischen Kvitfjell um Weltcup-Punkte zu kämpfen, ging es für das Speed-Talent zu weiteren Untersuchungen. Dort folgte die Ernüchterung. Neben einer Knochenprellung im Schienbein hatte sich Vogt einen vier bis sechs Zentimeter langen Riss des Bindegewebes zwischen Sprunggelenk bis hoch zum Knie zugezogen. „Operiert werden konnte ich nicht.“ Die Haut musste von allein heilen – sein Saisonaus war damit besiegelt. Bis auf Rumpf, Bein- und Oberkörpertraining blieb dem angehenden Bundespolizisten, der im August seine Ausbildung abschließt, nichts anderes übrig, als Simon Jocher und Co. bei der Jagd nach neuen Bestzeiten zuzusehen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Das Verletzungspech verfolgte Vogt

Von Beginn an zog er das Verletzungspech förmlich an. Bereits in der Vorbereitung machten ihm Rückenprobleme zu schaffen. Es folgte die Misere beim Weltcup im Dezember 2023 in Gröden: Vogt stürzte im Training, ein Knochenmarködem am Schienbein setzte ihn für das restliche Jahr außer Gefecht.

Wollte der 22-Jährige all die Rückschläge zunächst nicht wahrhaben, hat er sich inzwischen damit abgefunden. „So ist das im Leistungssport“, betont Vogt und fügt an: „Es kann nicht immer alles rosig laufen.“ Lieber macht er das jetzt durch als nächstes Jahr zur Weltmeisterschaft. „Durch muss da jeder mal.“

„Mit den Rennen, die ich gefahren bin, war ich zufrieden“

Vogts Fazit fällt ob der eigenen Ausfälle durchwachsen aus. „Mit den Rennen, die ich gefahren bin, war ich zufrieden.“ Neben Schatten gab es auch viel Licht in seiner ersten Saison bei den Herren. Der zweite Rang beim Europacup in Tarvisio war „genau das, was meine Trainer und ich mir erhofft hatten“. Beim Weltcup in Wengen fuhr er Mitte Januar auf Platz 30 und heimste einen Weltcuppunkt ein. Sein persönliches Highlight war jedoch Kitzbühel. Lag zum einen an der legendären Streif, zum anderen an der letzten Fahrt seines legendären DSV-Kollegen Thomas Dreßen: „Das war ein ganz spezieller Moment mit dem Thomas, weil er mir viel beigebracht und mich unterstützt hat.“

Inzwischen steht Vogt selbst wieder auf den Skiern und versucht, Dreßens Ratschläge bestmöglich umzusetzen. Seit zwei Wochen ist der 22-Jährige komplett schmerzfrei, ließ die Deutsche Meisterschaft in Pfelders, bei der Teamkollege Jocher den Titel gewann, jedoch bewusst sausen. „Ohne Training macht das keinen Sinn.“ Stattdessen rauschte der Athlet vom SC Garmisch ohne Druck die Pisten im Passeiertal hinunter, morgen steht bereits der nächste Teamlehrgang in Südtirol auf dem Programm. Es geht wieder bergauf für das Talent. (je)

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