Erneuter Rückschlag für Rehazentrum – Bauantrag abgelehnt

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Blick auf den geplanten Appartementbau: Insgesamt 52 Wohneinheiten sollten darin untergebracht werden. © cs-press

Der Tölzer Bauausschuss hat den Neubau hinter dem Rehazentrum abgelehnt. Die geplante Bauweise passt nicht ins Ortsbild. Auch das Parkdeck stößt auf Kritik.

Bad Tölz - Es ist nicht der erste Vorstoß, hinter dem Rehazentrum Isarwinkel an der Krankenhausstraße einen großen Erweiterungsbau zu errichten. Auch diesmal lehnte der Tölzer Bauausschuss das Vorhaben ab. 1999 wurde ein „drei- bis viergeschossiges Multifunktionsgebäude für Menschen mit psychischen Erkrankungen“ beantragt. Damals scheiterte der Vorbescheid an der ungelösten Stellplatzfrage sowie einer fehlenden, weil überplanten Feuerwehrzufahrt. Im Juni 2025 lag dem Bauausschuss nun unter dem Titel „Wohnen am Dorfplatz“ ein Vorbescheidsantrag für den Neubau eines Gebäudes mit 49 geförderten Appartements, drei frei finanzierten Wohnungen, Küche, Multifunktionsräumen und Verwaltungsbereich vor. Dazu ein Plan für ein Parkdeck mit 50 Stellplätzen neben dem vom Bau nicht betroffenen „Kesselhaus“. Dort besteht bereits jetzt eine Parkfläche.

Hang müsste massiv angegraben werden

Stadtbaumeister Florian Ernst hatte mehrere Fragen untersucht. Etwa, ob sich der Bau hinter dem ehemaligen Städtischen Krankenhaus vom Maß der Nutzung, der Bauweise und der überbauten Fläche in die nähere Umgebung einfügt? Ernst beantwortete dies mit einem klaren Nein. Das mehrgeschossige Gebäude mit nutzbarer Dachfläche beeinträchtige aufgrund seiner Situierung am Hang das Orts- und Landschaftsbild. Erschwerend komme hinzu, dass der Hang im Nordosten massiv angegraben werde. Im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) habe die Stadt aber 2018 festgelegt, dass Hangkanten schützenswert sind. Zudem würde – weiterer Kritikpunkt – die überbaute Grundfläche zusammen mit dem Parkdeck im groben Missverhältnis zu der von den Nachbarn (Südschule, städtischer Mietwohnungsbau) stehen. Auch das Parkdeck füge sich nicht in die umgebende Bebauung ein und widerspreche den Festsetzungen des Flächennutzungsplans.

Auf der Planskizze sind die zwei geplanten Baukörper (rot) zu erkennen. Links das Parkdeck, dann neben dem „Kesselhaus“ (Mitte) der Appartement-Block in L-Form. Im Vordergrund (grau) der Bestandsbau des Rehazentrums Isarwinkel.
Auf der Planskizze sind die zwei geplanten Baukörper (rot) zu erkennen. Links das Parkdeck, dann neben dem „Kesselhaus“ (Mitte) der Appartement-Block in L-Form. Im Vordergrund (grau) der Bestandsbau des Rehazentrums Isarwinkel.  © cs-press

Keine Problem mit Denkmalschutz

Bemerkenswert: Die ebenfalls untersuchte Frage, ob das Vorhaben denkmalschützerische Belange betrifft, beantwortete Ernst im Sinne des Bauwerbers (CIPP). Die Blickachsen würden durch das geplante Objekt nicht gestört. Zwischen dem beabsichtigten Neubau und dem Baudenkmal (das ehemalige Krankenhaus) bestehe keine direkte bauliche Verbindung. Nach dem Vortrag des Stadtbaumeisters kam es im Ausschuss gar nicht mehr zur Diskussion. Der Vorbescheid wurde einstimmig abgelehnt.

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