Das Cantina y Bar in Olching ist bekannt und beliebt: An Gästen haperte es laut Gastronom Andreas Roth nie. Trotzdem zieht der 38-Jährige nun einen Schlussstrich.
Olching – Burger, Cocktails, mehr als ein Mexikaner: So wirbt das Cantina y Bar in Olching um Gäste. Das Konzept kam offenbar gut an. „Die Gäste sind nie ausgeblieben“, sagt Gastronom Andreas Roth. Aber die Arbeit, die sei für einen Familienvater mit vier Kindern, darunter zweijährige Zwillinge, einfach nicht mehr so leistbar, dass noch genügend Zeit für die Kleinen und Ehefrau Emily daheim bleibe. „Ich habe immer gesagt, Familie ist das Wichtigste“, erklärt Roth. Deshalb zieht er nun einen Schlussstrich.
Das Cantina y Bar an der Olchinger Hauptstraße wird zumachen. Der Vertrag läuft zum 31. März aus. Dann ist es ziemlich genau sieben Jahre her, dass Roth das ehemalige „Cantina“ als Pächter übernommen und zum „Cantina y Bar“ gemacht hat. Vor der Corona-Pandemie bestand das Team aus 30 Mitarbeitern. Danach sind es laut Roth noch 15 gewesen, also die Hälfte. „Mein Personal ist sehr gut, daran liegt es nicht“, berichtet Roth. Aber er bekomme nicht genügend Leute. Deshalb müsse er selbst immer wieder einspringen.
Dann kommen noch die belastenden hohen Energiekosten und der Bürokram dazu. Die Bürokratie werde immer mehr. Also sei man tagsüber und abends im Einsatz. „Da kommt die Familie einfach zu kurz“, sagt Roth. Trotzdem versuchte er, seinen Gästen immer was zu bieten, auch passend zu familiären Verpflichtungen.
Zuletzt sprang der Gastronom auf den „Muddi-Tanzt“-Zug auf. Es ist ein Angebot, das Eltern ermöglichen soll, Party zu machen. Aber halt zu christlicher Zeit, donnerstags von 19 bis 23 Uhr. Roth mixte sogar einen „Muddi-Tanzt“-Cocktail. Diese Veranstaltung kam gut an. Und der 38-Jährige plant, sie fortzusetzen. In welcher Form werde sich noch zeigen.
Roth hat sich beruflich bereits Ende vergangenen Jahres neu aufgestellt, wie er gegenüber dem Tagblatt erzählt. Er gehört nun der Jakobs-Flüssiggas GmbH an. Die kümmert sich auch um Geräte der Gastronomie, zum Beispiel Schankanlagen. Also sei das gar nicht so weit entfernt, findet Roth.
Nun gibt es zudem einen Bereich „Events“. Roth setzt dabei verstärkt auf Catering, zum Beispiel für die Olchinger Kulturwerkstatt KOM, wie er sagt. „Das ist ein viel planbareres Geschäft“, da ist sich der Wirt sicher. Es sei sehr viel besser mit seiner Familie vereinbar. Wie es im dann ehemaligen Cantina y Bar weitergeht, werde die Zukunft zeigen.