Bulgarien und Rumänien treten dem Schengen-Raum bei – was ändert sich für Reisende?
Seit dem 1. Januar 2025 sind Bulgarien und Rumänien Vollmitglieder des Schengen-Raums. Die Grenzkontrollen an den Landgrenzen sind nun aufgehoben.
Bulgarien und Rumänien gehören noch zu den weniger überlaufenen Reisezielen der EU. Vielleicht könnte sich das aber bald ändern: Mit dem Eintritt beider Staaten in den Schengen-Raum ist die Einreise seit dem 1. Januar für Urlauber mit deutlich weniger Bürokratie behaftet. So wirkt ein Ausflug an den Goldstrand am Schwarzen Meer oder in die bergige Landschaft Transsilvaniens doch gleich verlockender.
Keine Ausweiskontrolle mehr an den Grenzen
Mit dem Schengen-Beitritt sind die Grenzkontrollen an den Landgrenzen zu anderen Schengen-Staaten wie Ungarn, Griechenland und Serbien aufgehoben worden. Reisende müssen nun keine Ausweisdokumente mehr an diesen Grenzen vorzeigen, was insbesondere für Auto- und Bahnreisende sowie Lkw-Fahrer eine erhebliche Erleichterung darstellt. Diese Änderung bedeutet weniger Wartezeiten und einen reibungsloseren Verkehrsfluss an den Grenzen. Für Flug- und Schiffsreisende wurden die Kontrollen bereits im März 2024 aufgehoben.
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Kommt jetzt auch der Euro nach Bulgarien und Rumänien?
Trotz der Schengen-Mitgliedschaft steht die Einführung des Euro in beiden Ländern noch aus. Bulgarien könnte die neue Währung möglicherweise zum 1. Januar 2026 einführen, wie Dimitar Radev, Präsident der Bulgarischen Nationalbank (BNB) laut dem Portal Euractiv sagte. Voraussetzung ist, dass die Inflation auf ein vertretbares Niveau sinkt. Die technische Infrastruktur für eine Umstellung sei laut Radev bereits vorhanden. In Rumänien hingegen rechnet man laut Euractiv etwa 2029 mit einem Wechsel zum Euro.
Schengen-Beitritt bedeutet eine große Erleichterung für Bulgarien und Rumänien?
Die fehlende Schengen-Vollmitgliedschaft hat Bulgarien und Rumänien in der Vergangenheit erhebliche wirtschaftliche Kosten verursacht. Bulgarien verlor jährlich über 834 Millionen Euro, wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EESC) in Brüssel berichtet, während Rumänien Einnahmen in Höhe von 2,32 Milliarden Euro entgingen. Für die rumänische Transportbranche bedeuteten die Grenzverzögerungen zusätzliche Einbußen von 90 Millionen Euro jährlich.
Meine news
Bis Dezember 2024 stand dem Beitritt beider Länder in den Schengen-Raum nur das Veto Österreichs entgegen. In Wien begründete man den Widerstand damit, dass beide Staaten zu wenig gegen die irreguläre Migration ins eigene Land tun würden.