Blitzeinschlag tötet drei Wanderer: Experte erklärt, was man bei Gewitter beachten muss

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Bei Gewitter besteht oft akute Lebensgefahr, die von vielen unterschätzt wird. Ein Experte erklärt, wie man sich am besten schützt – mit einer einfachen Regel.

München – Regen, Donner und Blitze sind die Begleiter eines jeden Gewitters. Dass man bei Unwetter draußen vorsichtig sein sollte, lernt jedes Kind – trotzdem wird die Gefahr durch Blitze oft unterschätzt. Der Rechtsmediziner Fred Zack ist Experte auf diesem Gebiet und Autor des Buchs „Blitzschläge – Wissen, Mythen und wie man sich optimal schützt“. Auch Anfrage von IPPEN.MEDIA erklärt er, was bei einem Blitzeinschlag passiert und was worauf man bei Gewitter dringend achten sollte.

Für Menschen ist ein Blitzeinschlag äußerst gefährlich und kann sogar tödlich enden, so starben in den Alpen gleich drei Wanderer durch einen Blitz. Dass mehrere Personen getroffen werden, ist jedoch nicht ungewöhnlich. „Das ist eher die Regel, wenn sich mehrere Personen am Einschlagort aufhalten, da die Energie des Blitzkanales über verschiedene Wege auf Menschen übertragen werden kann“, erklärt Zack.

Risiko vom Blitz getroffen zu werden nicht überall gleich groß: Experte mahnt zur Vorsicht in den Bergen

Tatsächlich ist das Risiko vom Blitz getroffen zu werden in den Bergen sogar größer, Zack sagt dazu: „Durch die Auswertung von zahlreichen Blitzschlagunfällen wissen wir, dass es für derartige Unfälle bevorzugte Orte gibt. Dazu gehören das Bergland, alle Bäume (auch Buchen!), weite offene Flächen, Gewässer sowie Hausdächer.“ Das habe unterschiedliche Gründe, im Gebirge etwa der erhöhte ungeschützte Standort und unter Bäumen das Risiko, dass die Energie des Blitzes vom auf den Menschen springt.

Wenn weniger als 30 Sekunden zwischen Blitz und Donner vergehen ist die Gefahr besonders hoch. (Montage) © Robert Michael/Patrick Pleul/dpa/Symbolbild

Vom Blitz getroffen zu werden sei zwar kein Todesurteil, doch laut Zack klagen „zahlreiche Opfer nach dem Blitzschlag noch wochen-, monate- oder jahrelang über Beschwerden“. Das richtige Verhalten bei Unwetter und Blitzen ist deshalb besonders wichtig, um sich zu schützen. Laut dem Experten gibt es einen Indikator, der auf akute Gefahr hinweist.

Akute Lebensgefahr bei Gewitter: Experte erklärt, wie man sich mit der 30-30-Regel vor Blitzen schützt

„Wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden vergehen, ist das Gewitter so nahe, dass für jede Person akute Lebensgefahr besteht. Daher sollte man spätestens zu diesem Zeitpunkt relativ sichere Orte aufsuchen. Bei durchziehenden Gewittern ist ein Hinausgehen ins Freie ohne erhöhte Gefahr frühestens 30 Minuten nach dem letzten Blitz oder dem letzten Donner wieder möglich“, das nenne man die 30-30-Regel, erklärt Zack.

Der beste Schutz ist laut dem Experten jedoch eine vorausschauende Tagesplanung unter Berücksichtigung des Wetterberichtes. „Das Wissen um die Gefährlichkeit eines Blitzschlages ist weit verbreitet. Trotzdem wird dieses Wissen bei angesagten Gewitterlagen relativ häufig ausgeblendet und unnötige Risiken werden eingegangen“, mahnt der Experte. (kiba)

Auch interessant

Kommentare