Schloss Lautrach soll mit einem multimedialen Geschichtsraum seine spannende Vergangenheit erlebbar machen – gefördert durch LEADER.
Lautrach/Mindelheim – Hinter vielen Bauwerken in der Region verbergen sich interessante Geschichten, die der Öffentlichkeit teils noch gar nicht beziehungsweise nicht vollumfänglich bekannt sind.
So soll es auch im Fall von Schloss Lautrach sein, wie die Vertreter der MCSL-Managementcentrum Schloss Lautrach Betriebs GmbH bei der jüngsten Sitzung des Entscheidungsgremiums der Lokalen Aktionsgruppe Kneippland Unterallgäu berichteten. Um der Bevölkerung sowie Gästen im Unterallgäu Einblicke in die Geschichte des Schlosses zu ermöglichen, schwebt ihnen das Projekt „Schloss Lautrach erzählt – Ein multimedialer Geschichtsraum“ vor.
Die Gesamtkosten belaufen sich dafür auf 35.500 Euro. Um diese stemmen zu können, hoffte die Vertretung des Schlosses auf eine LEADER-Förderung in Höhe von 14.916 Euro. Zusätzlich zu diesen Geldern will die Schloss Lautrach Betriebs GmbH eine Eigenleistung erbringen, die mit circa 10.000 Euro beziffert wird.
Historie erlebbar machen
Wie Laura Kazek von der Schloss Lautrach Betriebs GmbH ausführte, habe das Schloss viel zu erzählen. Bekannte Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Arnold Sommerfeld und Wilhelm Wien seien in Lautrach zu Gast gewesen. Allerdings liege die Geschichte des Schlosses, in dem sich heute ein Hotel befindet, in Archiven verborgen. Vor Ort gebe es keine durchgängige Ausstellung sowie keine barrierefreie Vermittlung und der Zugang für die Öffentlichkeit sei ebenfalls nicht gegeben.
Multimediaguide mit zwölf Stationen
Das soll sich mit einem Multimediaguide mit zwölf Stationen ändern. Mithilfe von KI-Stimmen, Originaltexten, zwei Erzählebenen (neutral und persönlich) sowie der Einbindung von Bildern soll die Historie des Gebäudes und seiner Bewohner vermittelt werden. Weiter ist eine analoge Ausstellung mit circa 75 Motiven – unter anderem mit QR-Verknüpfungen zum Guide – geplant. Sowohl eigene Quellen als auch ein Nachlass im Archiv des Deutschen Museums und die Publikation „Allgäuer Geschichtsfreund“ sollen dafür herangezogen werden. Das kostenlose Angebot soll niederschwellig und mehrsprachig verfügbar sein. Zudem sind laut Kazek diverse Kooperationen angedacht. Damit der Hotelbetrieb nicht gestört wird, sollen die Führungen in den Teilen des Schlosses stattfinden, die ohnehin wenig frequentiert sind.
Mit fünf Gegenstimmen sprach sich das Entscheidungsgremium im Anschluss an Kazeks Ausführungen für eine LEADER-Förderung des Projekts aus.
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