„Dann hätte ich ein Problem“: CSU-Chef Söder äußert sich zur Kanzlerkandidatur – und nennt eine Bedingung
Bei Meinungsumfragen liegt Markus Söder weit vorne, was die Kanzlerfrage der Union angeht. Nun hat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef eine Bedingung genannt.
München - „Mein Platz ist in Bayern“ ist ein Satz, den man von CSU-Chef Markus Söder immer wieder hört, wenn es um die Kanzlerfrage geht. Doch Meinungsumfragen legen nahe, dass die Union mit dem bayerischen Ministerpräsidenten wohl die besten Chancen bei der Bundestagswahl 2025 hätten. Nun verrät Markus Söder, unter welcher Bedingung er Bayern verlassen und in den Wahlkampf als potenzieller Bundeskanzler ziehen würde.
Erst vor wenigen Wochen hatte der bayerische Ministerpräsident gesagt, Friedrich Merz sei als CDU-Parteivorsitzender „natürlich“ ein Favorit für die K-Frage, die in der Union vor allem nach den Erfolgen bei der Europawahl immer lauter wird. Dabei macht Markus Söder zwar immer wieder deutlich, eine Kandidatur nicht auszuschließen, sie jedoch auch nicht aktiv anzustreben. So auch in der Sendung „Politikergrillen“ des TV-Senders „Welt“, die am Freitag ausgestrahlt werden soll.

„Wenn es sein müsste“: Markus Söder äußert sich zur Kanzlerfrage – und nennt eine Bedingung
„Wenn es sein müsste und man gezwungen wird, dann müsste man sich das überlegen“, sagte der CSU-Chef auf die Frage, unter welchen Umständen er Kanzlerkandidat für die Union werden könnte. Das entscheidende Wort soll dabei jedoch immer noch Friedrich Merz haben, dem zuletzt der ehemalige Innenminister Horst Seehofer seine Unterstützung zugesprochen hatte.
Doch welche Umstände wären das, unter denen sich Markus Söder gezwungen sehen würde, bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat anzutreten? Auch darauf hat der bayerische Ministerpräsident eine Antwort – und zugleich eine klare Bedingung: „Dass Friedrich Merz mich bittet“. Der CSU-Chef, der in seinem Heimat-Bundesland seit 2018 regiert, fügt hinzu: „Dann hätte ich ein Problem.“

Nach Bundestagswahl 2025: CSU-Chef Söder könnte Kanzler – doch sieht Merz weiter als klaren Favorit
Söder stellt jedoch im „Politikergrillen“ auch klar, dass die Entscheidung über die Kanzlerfrage von ihm und Merz nach den Landtagswahlen im Herbst gemeinsam getroffen werde. Er betont weiter, dass der CDU-Vorsitzende der „klare Favorit“ sei. Auch, wenn für ihn als bayerischer Ministerpräsident das Amt des Kanzlers zumindest „vergleichbar oder interessanter wäre aus Sicht eines Bayern“.
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Ob Friedrich Merz Markus Söder bitten wird, statt ihm als Kanzlerkandidat für die Union anzutreten, bleibt abzuwarten. Auch der CDU-Chef ließ bei seinen Aussagen um eine mögliche Kanzlerkandidatur bislang viel Raum für Spekulationen. Was jedoch vermieden werden soll: ein Machtkampf innerhalb der Union. „Dafür verstehen Markus Söder und ich uns einfach auch persönlich zu gut“, hatte Merz im Dezember 2023 dazu gesagt. Neben Söder gilt auch der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, als möglicher Konkurrent in der Kanzlerfrage. (nbe/dpa)