„Klassiker“ in der dunklen Jahreszeit: Apotheker geben Tipps gegen den Winterblues

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Heilmittel aus der Apotheke: Gegen den Winterblues können auch frei verkäufliche Medikamente helfen. Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt Pharmazeutin Monika Häfner-Schermann pflanzliche Präparate. © Sabine Hermsdorf-hiss

In der dunklen Jahreszeit macht sich beim ein oder anderen der Winterblues breit: Die Situationen in den hiesigen Apotheken dazu sind unterschiedlich.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden weniger. Für viele Menschen bleibt das nicht ohne Folgen: Jeder dritte bis vierte Deutsche kennt das psychische Stimmungstief in der dunklen Jahreszeit. Der ein oder andere Betroffene sucht sich Hilfe in der Apotheke.

„Es ist ganz normal, wenn der Körper durch den Umschwung ein bisschen braucht, bis er sich auf die dunkle Jahreszeit eingestellt hat“, erklärt Landkreis-Apothekensprecher Christoph Hummel. „Das ist ein Klassiker.“ Es beginne in der Regel Ende Oktober, Anfang November. Hummel betreibt die Michaeli-Apotheke in Gaißach und die Kurapotheke in Bad Heilbrunn. Auch dort deckten sich in den vergangenen Wochen Kunden – aus verschiedenen Altersgruppen – mit Arzneimitteln gegen Antriebslosigkeit und Schlappheit ein.

Winterblues: Apothekerin empfiehlt Vitamin B

Was genau in solchen Fällen hilft, weiß auch Eva Löhle von der Alten Apotheke in Lenggries: „Sinn machen zum Beispiel Vitamin-B-Komplex-Präparate. Denn der Körper braucht B-Vitamine, um Energie bereitzustellen.“ Stimmungsaufhellend und beruhigend wirkt hingegen Johanniskraut.

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Über einen Winterblues klagten ihre Kunden jedoch bislang nur vereinzelt. „Bis vor Kurzem war das Wetter ja noch richtig toll. Wahrscheinlich schlägt das Stimmungstief einfach noch nicht durch“, mutmaßt die Pharmazeutin. Eines weiß sie jedoch sicher: „Wer gerade mit mieser Laune zu kämpfen hat, muss nicht gleich zum Psychiater. Oft helfen auch frei verkäufliche Mittel.“

Apropos frei verkäuflich: Apothekerin Monika Boettcher ist eins aufgefallen. „Die Leute sind heute viel informierter und achten von sich aus auf ihren Vitamin-D-Spiegel“, erzählt die Chefin der Königsdorfer Linden-Apotheke auf Nachfrage. Dieser Umstand könnte die Erklärung dafür sein, warum bislang wenig Kundschaft mit einer Winterdepression in ihr Geschäft kam.

Winterblues: „Manche stecken den Umschwung besser weg, andere haben damit zu kämpfen“

„Ausreichend Vitamin D sorgt für ein Wohlbefinden im Körper – und kann gegebenenfalls dem Blues vorbeugen“, weiß Boettcher. Eine Vorbeugung empfiehlt sie vor allem Personen, die anfällig für Stimmungsschwankungen in der dunklen Jahreszeit sind. „Manche stecken diesen Umschwung besser weg, andere haben damit zu kämpfen.“

In die Waldramer Sonnenapotheke kommen generell seit der Pandemie deutlich mehr Menschen, die ein Mittel gegen Schlappheit und Müdigkeit verlangen. „Ich nehme an, das ist eine Corona-Nachwehe, an der mache zu knabbern haben“, sagt Chefin Monika Häfner-Schermann. Auch die aktuelle Weltlage mit ihren unzähligen Konflikten könnte einigen aufs Gemüt schlagen. Dazu kommt die grassierende Erkältungswelle. Häfner-Schermann: „Viele sind krank, deshalb gestresst – und können aus diesem Grund nicht schlafen.“ kof

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