Darüber sprechen clevere Menschen niemals mit ihrem Chef

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In der Mittagspause oder beim Firmenevent: Erfolgreiche Menschen wissen, wie sie mit ihren Vorgesetzten sprechen sollten, um Karriere zu machen.

Im Bewerbungsgespräch kann ein Satz entscheidend sein. Auf die Frage: „Wieso wollen Sie hier arbeiten?“, sei es wichtig, eine Hinzu-Motivation zu formulieren – nicht die Weg-von-Motivation, sagt eine ehemalige HR-Managerin. Verlief die Bewerbung erfolgreich, bleiben Gespräche bei der Arbeit relevant für die Karriere.

„Ich bin jetzt seit zwei Monaten neu in der Firma und manchmal fällt es mir schwer in den Pausenraum zu gehen, weil ich nicht weiß, worüber ich sprechen soll“, schreibt eine Person auf der Plattform Gutefrage. Besonders junge Erwachsene der Generation Z scheinen in Gesprächen Probleme zu haben, zeigt eine repräsentative Yougov-Umfrage. 48 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gab an, sich in Small-Talk-Situationen „unwohl“ zu fühlen.

Fehler beim Small Talk können die Karriere gefährden. Wie Gespräche mit dem Chef oder der Chefin am Arbeitsplatz gelingen und welchen Fehler erfolgreiche Menschen nicht machen, weiß Cornelia Topf. Sie ist Karriere-Coach und Kommunikationsexpertin. „Small Talk hilft, Beziehungen aufzubauen, zu erhalten oder auch zu zerstören“, sagt sie BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

Small Talk und private Gespräche im Büro sollten leicht und angenehm sein, empfiehlt eine Expertin. (Symbolbild) © Imago/Zoonar

Worüber wir im Job nicht sprechen sollten, wenn wir Erfolg haben wollen

Menschen könnten und wollen nicht nur beruflich miteinander kommunizieren, so Topf, weil sie neben ihrer Rolle im Job auch Hobbys, Familien und ein Privatleben haben. „Der Arbeitsplatz ist kein privates Umfeld. Mit der Preisgabe von Informationen sollte man vorsichtiger sein als zu großzügig“, warnt die Karriere-Beraterin. Im beruflichen Umfeld könne Klatsch großen Schaden anrichten. Der entsteht schnell, denn selbst eine derzeit gute Beziehung zu einem Kollegen könne kippen.

„Der Gesundheitszustand ist ein Thema, bei dem ich zu Vorsicht rate. Natürlich kann man erwähnen, wenn es einem nicht gut geht, aber tiefere Details sollte man vermeiden“, sagt Topf. Das gelte auch für heikle Themen wie Beziehungsprobleme oder finanzielle Schwierigkeiten. Die können schnell verzerrt weitergetragen werden – mit unangenehmen Folgen. Wer erzählt, dass es diesen Monat eng wird, weil er sich die teure Uhr gekauft habe, könnte zum Beispiel den Eindruck vermitteln, dass er sein Budget nicht im Griff habe.

Team-Abendessen, ein Feierabendbier oder Sommerfest: Manche würden Situationen, in denen es zu Gesprächen mit den Kollegen oder der Chefin kommt, gerne vermeiden. Es macht sie nervös, sie sprechen unüberlegt zu viel. Ihnen rät Topf: „Wenn man merkt, dass man sich in einem Gespräch vergaloppiert, ist es okay, das Thema bewusst zu wechseln. Es hilft, immer ein paar unverfängliche Themen parat zu haben, wie den letzten Urlaub oder Hobbys.“

„Das kommt gut an“: Erfolgreiche Menschen wissen, worüber sie mit ihrem Chef sprechen sollten

Das Wetter? Zu heiß, zu trocken, zu schwül. Die Politik? Kriegt nichts gebacken. Der Italien-Urlaub? Viel zu teuer. Das Jammern und Meckern gehört zur deutschen Mentalität. Der Grund steckt laut dem Psychoanalytiker Carl Gustav Jung im kollektiven Unterbewusstsein einer Nation. In Deutschland steht nicht der Optimismus im Vordergrund, sondern das Bedürfnis, jemanden zu finden, dem ich die Verantwortung übergeben kann, sagt Annika Lohstroh, Autorin des Buches „Deutschland, einig Jammerland“.

Im Job kann uns das Jammern zum Verhängnis werden. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Gesprächen sehr stark negativ sind, können bei Führungskräften die Frage aufwerfen: Wenn die Person einmal führt, was habe ich dann für eine Stimmung im Team? Das kann sich negativ auf die Karriere auswirken“, warnt die Kommunikationsexpertin.

Eine positive Grundhaltung im Small Talk könne motivierend und ansteckend sein. Das funktioniere nicht bei allen Themen, aber statt über die unpünktliche Bahn zu meckern, könnte man auch den netten Sitznachbarn erwähnen. „Menschen, die in Gesprächen positive Aspekte betonen, schaffen eine lockere Atmosphäre. Sie wirken optimistischer und souveräner. Das kommt gut an“, sagt Topf.

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