Desaster um Putins „Schattenflotte“ verursacht Delfinsterben
Zwei „Schattentanker“ havarieren im Schwarzen Meer – und jetzt nimmt die Umweltkatastrophe ihren Lauf. Hunderte Frewillige kämpfen gegen die Folgen.
Krasnodar – Die Straße von Kertsch im Osten der Krim-Halbinsel verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer. Wladimir Putin nutzt die Meerenge aktuell vor allem, um seinen zahlreichen Sanktionen zum Trotz Erdöl mit einer sogenannten Schattenflotte in andere Länder zu exportieren. Dazu nutzt Russland teils Jahrzehnte alte Tanker, die sich fernab aktueller Sicherheitsstandards bewegen. Am vergangenen Sonntag (15. Dezember) kenterten zwei dieser veralteten Tanker bei rauer See nahe Kertsch. Und eine Woche später muss festgestellt werden: Das Tanker-Unglück zog eine Umweltkatastrophe nach sich.
Ölkatastrophe um russische Tanker im Schwarzen Meer – Delfinsterben schon sichtbar
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) nun meldete, führte das bei den Schiffsuntergängen ausgelaufene Öl zu einem Delfinsterben in den betreffenden Bereichen des Schwarzen Meers. Bislang seien in der Region Krasnodar im Süden Russlands alleine elf tote Delfine geborgen worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti ausgehend von der Direktorin des Umweltzentrums Delfa, Tatjana Belej.

Inzwischen, eine Woche nachdem die beiden Schattentanker des Kreml am 15. Dezember in der Meerenge von Kertsch kenterten, laufe immer noch Öl aus den Schiffswracks ins Meer aus. Gespürt werde es daraufhin über Dutzende Kilometer bis an die Strände der Region Krasnodar, aber auch der seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Krim-Halbinsel.
Putins Schattentanker gekentert: Helferinnen und Helfer kämpfen gegen Ölkatastrophe – auch 700 Vögel gerettet
Wie verschiedene internationale Medien übereinstimmend berichteten, sind mittlerweile rund 8000 freiwillige Helferinnen und Helfer dabei, betroffene Strandabschnitte zu reinigen. Bis zum Abend seien in der Nähe der Großstadt Krasnodar knapp 40 Kilometer Strand gesäubert worden, teilte das Zivilschutzministerium mit. Insgesamt wurden den Angaben zufolge dort rund 17 Tonnen verunreinigter Sand eingesammelt und abtransportiert. Auf der Krim seien an acht Strandabschnitten insgesamt etwa 60 Tonnen verunreinigter Sand entfernt worden, hieß es weiter.
Daneben seien von den Helferinnen und Helfern bislang auch rund 700 Vögel gerettet worden, deren Federn vom Öl verklebten, wie die regionale Führung mitteilte. Zur Zahl der Tiere, die durch die Ölkatastrophe starben, äußerten sie dabei sich dabei allerdings nicht.
Allein einer der beiden gekenterten Tanker hatte 4300 Tonnen Öl geladen
Als die beien Tanker, namentlich „Wolgoneft 212“ und „Wolgoneft 239“ vergangene Woche gekentert waren, ging dabei auch ein Teil ihrer Besatzung über Bord. Zwei Hubschrauber und zwei Schlepper rückten zu ihrer Rettung heran, ein Matrose kam während des Unglücks ums Leben.
Wie unter anderem die ARD-Tagesschau berichtete, sei einer der beiden Tanker in der Mitte durchgebrochen. Der Austritt von Öl ins Schwarze Meer war umgehend von den lokalen Behörden bestätigt worden. Wie die russische Zeitung Kommersant berichtete, hatte alleine das Schiff „Wolgoneft 212“ rund 4300 Tonnen Heizöl geladen. (fh)