In der russischen Armee gibt es immer mehr Berichte über grausame Gewalt gegen die eigenen Soldaten. Laut dem "Kyiv Independent" werden Soldaten absichtlich in lebensgefährliche Einsätze geschickt – oft ohne Waffen oder Schutz.
Diese Praxis wird in der Armee als "Nullifizierung" bezeichnet und bedeutet, dass eigene Soldaten gezielt getötet werden. Das unabhängige russische Medium Verstka hat Informationen über mehr als 100 Offiziere gesammelt, die an solchen Taten beteiligt sein sollen.
"Die Leichen wurden einfach in Flüsse geworfen"
Ein besonders erschreckender Fall betrifft Oberst Igor Istrati, der Soldaten ohne Ausrüstung in gefährliche Angriffe geschickt haben soll, um sie loszuwerden.
Wer sich weigerte, an solchen Einsätzen teilzunehmen, wurde hingerichtet. "Die Leichen wurden einfach in Flüsse geworfen, damit sie nicht wieder auftauchen, oder irgendwo verscharrt", erzählt ein Soldat namens Alexei.
Andere berichten von sogenannten Folterkellern, in denen Soldaten geschlagen, ausgehungert oder gezwungen wurden, gegeneinander zu kämpfen.
Kommandeure verlangen Bestechungsgelder
Hinter diesen brutalen Methoden steckt oft Geldgier. Kommandeure sollen von ihren Soldaten Bestechungsgelder verlangen, um sie von gefährlichen Einsätzen zu verschonen, wie der "Kyiv Independent" berichtet. "Wer nicht zahlt, wird ausgelöscht", so ein weiterer Soldat.
Die russische Armee setzt zudem auf sogenannte "Menschenwellen"-Taktiken in der Ostukraine: Große Gruppen von Soldaten werden in den Kampf geschickt, um Gelände zu erobern – trotz enormer Verluste.