Fahrgäste kamen mit Sonderzügen: Münchner Bahnhof war nur einen Sommer in Betrieb
Der letzte Zug hielt im Jahr 1983. Im Westen von München liegt ein stillgelegter Haltepunkt der Bahn. Er war eigens für ein Event eingerichtet worden.
München – „Zutritt verboten“, steht auf einem Schild, das die Deutsche Bahn angebracht hat. Wer sich ein wenig umschaut, kommt über einen Trampelpfad trotzdem ans Ziel. Im Westen von München liegt ein fast vergessener Bahnhof. Am Haltepunkt „München IGA-Park“ kam seit über 40 Jahren kein Passagier mehr an. Pflanzen haben die Stationstafel überwuchert.
Bahnhof in München seit über 40 Jahren stillgelegt: Natur erobert Ort zurück
Der Haltepunkt wurde eigens für die Internationale Gartenausstellung (IGA) eingerichtet, die vom 28. April bis zum 9. Oktober 1983 in München stattfand. Für das Event entstanden künstliche Hügel- und Tallandschaften sowie zwei Seen. Austragungsort für die Gartenschau war das Areal, das der heutige Westpark umfasst. Insgesamt verzeichneten die Veranstalter zwölf Millionen Besucher.
Um diese zur IGA zu transportieren, setzte die Bahn Sonderzüge ein, die in bayerischen Großstädten abfuhren. Sie hielten am Haltepunkt „München IGA Park“. Nach Abschluss des Events wurde der Haltepunkt stillgelegt. Insgesamt war er nur 165 Tage in Betrieb. Regulärer Zugverkehr fand während dieser Monate nie statt.
Nur Sonderzüge hielten hier: Haltepunkt für IGA in München eingerichtet
Wer bei einer Fahrt mit der S- oder Regionalbahn aufmerksam aus dem Fenster schaut, kann heute einen Blick auf den verwilderten Bahnsteig erhaschen. Der stillgelegte IGA-Halt liegt auf der sogenannten „Sendlinger Spange“, zwischen den Bahnhöfen Heimeranplatz und Harras.
Bis zu 250.000 Besucher täglich zog die IGA im Jahr 1983 an. Heute verirren sich nur noch wenige Spaziergänger auf den verwilderten Bahnsteig. Die Natur erobert den Ort immer weiter zurück. Hinterlassenschaften einiger Passanten beeinträchtigen den nostalgischen Charme ein wenig.